Studie in Dänemark weist auf Verbreitung von Glücksspiel bei Minderjährigen hin
Eine neue Studie der nationalen Regulierungsbehörde Spillemyndigheden in Dänemark habe gezeigt, dass rund 15 % der Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren mit Glücksspiel in Kontakt gekommen seien. Dies sei laut Aussage der Behörde bedenklich, da die Teilnahme am Glücksspiel grundsätzlich erst ab 18 Jahren erlaubt ist.
Jugendliche geben Sportwetten ab und spielen im Casino
Laut einem Bericht des Gaming Portals iGB [Bericht auf Englisch] habe die Studie gezeigt, dass Jugendliche aus Dänemark verstärkt am Glücksspiel teilgenommen hätten. Davon hätten 68 % der Befragten eine Sportwette abgegeben. 32 % hätten in einem Casino gespielt. Insgesamt 42 % der Jugendlichen mit Casino-Erfahrung würden regelmäßig in Online Casinos spielen.
Von den befragten Minderjährigen gaben 35 % an, regelmäßig Computerspiele im Internet zu spielen, bei denen gegen Bezahlung neue Charaktere und Waffen freigeschaltet werden könnten. Spillemyndigheden sei der Meinung, dass dies eine beliebte Form des Glücksspiels bei Jugendlichen sei, deren Gefahr häufig unterschätzt werde.
Dies sei kritisch zu sehen, da die Preise oft nicht selbst ausgewählt werden könnten und nach dem Zufallsprinzip vergeben würden. Daher sei die Gefahr hoch, dass die jungen Spieler immer mehr Geld investieren könnten, um den gewünschten Charakter im Spiel zu erhalten.
Wie auch die KSA in den Niederlanden scheint Spillemyndigheden die Notwendigkeit zu sehen, das System zur Spielsuchtprävention zu überarbeiten, um Jugendliche vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen.
Glücksspiel Minderjähriger in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es Anzeichen, dass Minderjährige am Glücksspiel teilnehmen.
Laut einem Artikel von ZEBRA sei dies besonders bei Online-Anbietern und in digitalen Welten möglich. Als Glücksspiel werden sämtliche Spiele bezeichnet, bei denen Geld eingesetzt wird und der Ausgang des Spiels rein dem Zufall überlassen ist.
Die Altersprüfung soll Minderjährige vom Glücksspiel ausschließen, jedoch werden häufig Wege gefunden, diese Regelung zu umgehen. Oftmals würden die Daten von volljährigen Freunden verwendet, um Zugang zum Online Glücksspiel zu erhalten.
Online RPGs würden häufig die Möglichkeit bieten, sich durch Lootboxen Vorteile im Spiel zu erkaufen. Hierbei kann es sich um neue Charaktere, Waffen oder auch um Erweiterungen von Gegenständen handeln. Die Reglementierung von Lootboxen sei daher ein wichtiger Schritt, um die Gefahr einer drohenden Glücksspielsucht bei Minderjährigen einzudämmen.
Vermehrtes Glücksspiel in anderen Altersgruppen in Dänemark
Die Auswertung der Studie habe laut der nationalen Regulierungsbehörde Spillemyndigheden zwar eine steigende Zahl an Jugendlichen beim Glücksspiel gezeigt, dennoch seien die unter 18-Jährigen nicht die primäre Risikogruppe.
Glücksspiel in Dänemark sei besonders bei Personen im Alter von 40 bis 49 Jahren weit verbreitet. In dieser Altersgruppe würden sich 30 % als regelmäßige Glücksspieler bezeichnen.
Dennoch nehme Spillemyndigheden die Studie sehr ernst. Die Ergebnisse würden durch die Anrufe in der StopSpillet (Glücksspielberatungs-Hotline der Spillemyndigheden) untermauert. Bei 4 % der Hilfe suchenden Anrufer handele es sich um Minderjährige. Dies zeige, dass Menschen bereits in jungen Jahren den Gefahren des Glücksspiels ausgesetzt sein könnten.