Twitch verbietet Werbung für CS:GO-Glücksspiele: Was bedeutet dies für die Streamer?
Der Streaming-Dienst Twitch hat seine Richtlinien für Sponsorings angepasst und verbietet fortan die Werbung für Glücksspiel-Seiten, auf denen InGame-Items für das Spiel Counter Strike: Global Offensive (CS:GO) verlost werden. Ein großer Teil der Community soll für derartige Anbieter geworben haben.
CS:GO-Glücksspiele sind bei Twitch unerwünscht
Wie das Gamer-Magazin Kotaku berichtet, habe Twitch seine Nutzungsbedingungen aktualisiert und das Glücksspiel rund um sogenannte CS:GO-Skins mit sofortiger Wirkung verboten [Artikel auf Englisch].
Gemäß dem Bericht seien derartige Sponsorings auch deshalb in Verruf geraten, weil nicht auszuschließen sei, dass sich Minderjährige die Streams mit Glücksspiel-Inhalten anschauen könnten.
Um Reichweite zu generieren, arbeiten die Anbieter mit Streamern zusammen, die Werbung für diese Glücksspiel-Seiten machen. Auf Twitch gibt es unzählige Content Creators, die Inhalte rund um das Spiel CS:GO streamen und somit ein großes Publikum erreichen können.
Es werde vermutet, dass ein Großteil der erfolgreichsten CS:GO-Streamer Partnerschaften mit solchen Glücksspiel-Seiten eingegangen sei. Explizit wird dabei die Organisation G2 Esports hervorgehoben, die erst im Mai eine große Kooperation mit einer CS:GO-Glücksspielseite angekündigt habe.
Was sind überhaupt Skins bei CS:GO?
Der Shooter-Klassiker CS:GO aus dem Jahr 2012 ist grundsätzlich kostenlos, doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um virtuelle Items zu erwerben. Diese haben jedoch nach Angaben der Entwickler nur kosmetischen Charakter und bieten keine Spielvorteile. Man nennt diese optischen Verschönerungen auch Skins.
Die begehrtesten Skins sind selten und werden teilweise für Echtgeld über inoffizielle Marktplätze gehandelt. Eine weitere Möglichkeit, um Skins zu erhalten, stellen spezielle Glücksspiel-Seiten dar. Hier können beispielsweise kostenpflichtige Lootboxen geöffnet werden, um Skins zu gewinnen, die auf den Spieleraccount übertragen werden können.
Teilweise hat der Hype bereits absurd wirkende Ausmaße angenommen: Anfang Juli soll der deutsche Streamer ohnePixel eine Spende von 120.000 Euro von einem Zuschauer erhalten haben, der gerade auf einer solchen Glücksspiel-Seite viele wertvolle Skins gewonnen hatte.
Wie werden die CS:GO-Streamer reagieren?
Die neu hinzugefügte Passage zu den Community-Richtlinien von Twitch ist eindeutig formuliert worden und bezieht sich explizit auf CS:GO:
Ist das Sponsoring von Skin-Glücksspielen, z. B. für CSGO-Skins, auf Twitch erlaubt? Nein, Werbung oder Sponsoring für Skin-Glücksspiele ist nach unseren Richtlinien verboten. – Auszug aus den offiziellen Community-Richtlinien von Twitch Quelle: Twitch
Wer als Streamer weiter Werbung für die CS:GO-Glücksspiel-Seiten machen möchte, wird dies nicht mehr bei Twitch tun können. Unklar ist, wie andere Streaming-Anbieter, wie zum Beispiel Kick, diese Thematik einschätzen. Es erscheint denkbar, dass sich Kick in dieser Hinsicht liberal zeigen könnte, um weitere neue Nutzer zu gewinnen.
Man darf gespannt sein, wie sich die neue Restriktion auf den CS:GO-Content bei Twitch auswirken wird, wie es mit den Glücksspiel-Seiten weitergeht und ob andere Streaming-Anbieter die Lücke schließen könnten.