Über 750.000 Euro Budget: Staatlicher Auftrag zu Glücksspiel-Forschung wirft Fragen auf
Am 01. September 2023 hat Business Insider berichtet, dass die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) einen Auftrag über rund 750.000 € für eine Evaluierung erteilt habe. Es soll sich hierbei um ein längeres Projekt für einen Zeitraum von drei Jahren handeln. Die Vergabe des Auftrags habe jedoch einige Fragen aufgeworfen.
Was hat es mit der neuen Glücksspiel-Studie auf sich?
Der Staat habe laut einem Business Insider Bericht einen Auftrag erteilt, um die Einhaltung der Richtlinien laut dem deutschen Glücksspielstaatsvertrag zu überprüfen. Diese Studie solle zeigen, ob sich die Anbieter an die Vorgaben halten und ob an einzelnen Stellen weiterer Optimierungsbedarf bestehe.
Der Spielerschutz solle dabei im Vordergrund stehen. Für diese Studie seien finanzielle Mittel von insgesamt 756.302,52 € bereitgestellt worden. Die Auftragsvergabe solle jedoch Unstimmigkeiten aufweisen, da es mit Dr. Tobias Hayer und seinem Team lediglich einen Bewerber für diese Ausschreibung gegeben habe.
Eine genaue Erklärung habe die GGL jedoch auf Anfrage nicht liefern können, obwohl es sich um eine europaweite Ausschreibung gehandelt haben soll.
Wissenswertes zu Dr. Tobias Hayer
Dr. Tobias Hayer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen. Seine Aufgabenfelder sind Psychologie und Kognitionsforschung. Im Kern befasst er sich mit der Forschung zur Glücksspielsucht sowie einem problematischen Verhalten im Jugendalter.
Wo liegen mögliche Ungereimtheiten bei der Vergabe?
Auch wenn es sich auf den ersten Blick um eine simple Studie der Börde zu handeln scheint, soll die Vergabe des Auftrages jedoch für Unstimmigkeiten gesorgt haben.
Dies liege laut Business Insider in erster Linie daran, dass Hayer einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Planung des gesamten Projekts gehabt habe. Somit soll er bereits Ideen und Vorschläge unterbreitet haben, bevor es zur eigentlichen Ausschreibung gekommen sei. Die Einflussnahme von Hayer und seinem Team könne daher nicht bestritten werden.
Ein insgesamt siebenköpfiges Gremium soll bereits im Vorfeld in beratender Funktion unter der Führung von Hayer tätig gewesen sein. Auch wenn als Ziel der Spielerschutz sowie die Bekämpfung von illegalem Online-Glücksspiel im Vordergrund stehen, könnten sich Hayer und sein Team noch einigen kritischen Nachfragen ausgesetzt sehen.