VfB Stuttgart trennt sich von Glücksspiel-Sponsor Winamax: Warum verzichten die Schwaben auf 8 Mio. Euro im Jahr?

Der VfB Stuttgart wird die Zusammenarbeit mit dem Sportwetten-Anbieter Winamax vorzeitig beenden, wie Medien übereinstimmend berichten. In dieser Saison wirbt der Bundesliga-Club aber noch auf dem Trikot für den französischen Buchmacher. Über die Hintergründe dieser Entscheidung kann lediglich spekuliert werden.

Innenaufnahme des Stadions des VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart wird ab 2025 nicht mehr für den Sportwetten-Anbieter Winamax werben (Symbolbild). © Rudolf Simon/Wikimedia

Stuttgart zieht Ausstiegsklausel

Eigentlich hätte das Logo von Winamax bis zum Ende der Saison 25/26 die Brust der Schwaben zieren sollen, die in diesem Jahr erstmals seit 15 Jahren wieder in der Champions League vertreten sein werden.

Doch eine Ausstiegsklausel im Vertrag habe es dem VfB ermöglicht, den Sponsoren-Deal vorzeitig zu beenden, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, habe auf der Mitgliederversammlung keine Gründe für die Entscheidung genannt, obwohl sich finanziell das Engagement gelohnt haben dürfte. Der VfB sollte jährlich rund 8 Millionen Euro von Winamax erhalten.

VfB wegen Glücksspiel-Sponsoring in der Kritik

Als der VfB Stuttgart im letzten Jahr Winamax als Sponsor vorstellte, schienen viele Fans nicht begeistert gewesen zu sein. Doch die Schwaben erhalten nicht nur Geld vom französischen Sportwetten-Anbieter. Auch die Online Spielothek Jokerstar unterstützt den VfB finanziell.

Jüngst wurde zudem bekannt, dass der VfB Stuttgart auf dem asiatischen Markt für das Krypto-Casino Lucky Block werben wird. Der Anbieter ist in Deutschland nicht legal, wodurch der VfB Stuttgart sicherstellen muss, dass die Partnerschaft ausschließlich im asiatischen Raum kommuniziert wird.

Das Unternehmen Porsche, das seit Januar 2024 Anteilseigner beim VfB ist, scheint sich nicht positiv über den Deal mit Lucky Block gezeigt zu haben. Es stellt sich die Frage, ob die Abkehr des VfB Stuttgart von Winamax mit der Haltung des Investors in Zusammenhang gebracht werden könnte.

Erhofft sich der VfB lukrativere Deals?

Der VfB Stuttgart hat vergangene Saison mit dem Vizemeistertitel für eine große Überraschung gesorgt, nachdem das Team zwei Jahre lang gegen den Abstieg gekämpft hatte. Durch die Teilnahme an der Champions League könnte der Traditionsclub wieder attraktiver für renommierte Sponsoren werden.

Ob diese jedoch mehr Geld für den Platz auf der Trikotbrust zahlen würden als Winamax, kann nur spekulativ beantwortet werden. Möglicherweise könnte der Grund für die Trennung von Winamax auch der Druck der Fans und Anteilseigner Porsche gewesen sein. Im Social Network Reddit wurde der Ausstieg von den dort kommentierenden Fans tendenziel positiv aufgefasst.

Wehrle habe zudem verkündet, dass zwei Unternehmen aus der Region in den Kreis der Sponsoren des VfB Stuttgart stoßen könnten. Es wird sich zeigen, ob ab 2025 eine dieser Firmen auf der Brust der Schwaben landet.

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