Werbeverbot für Sportwetten in Deutschland: Dr. Andreas Blaue wirbt für konstruktive Lösungsvorschläge statt Meinungsmache

Ein mögliches Werbeverbot für Sportwetten wird in Deutschland immer wieder diskutiert. Der Werbefachmann Dr. Andreas Blaue, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mediaagentur lead link GmbH, hat jüngst in einem Interview mit games & business ein Umdenken gefordert und kritisiert das Schwarz-Weiß-Denken der Diskussionsgegner.

Ein Foto von Werbefachmann Dr. Andreas Blaue

Werbefachmann Dr. Andreas Blaue wünscht sich eine konstruktive Diskussion hinsichtlich eines möglichen Sportwetten-Verbotes. © games & business

Kompromisse statt Grundsatzentscheidung

Dr. Andreas Blaue hat gegenüber dem Fachmagazin in einem Interview erklärt, er halte die anhaltenden Diskussionen rund um ein Werbeverbot für Sportwetten für nicht zielführend.

Ein Kernproblem stelle seiner Meinung nach die Tatsache dar, dass die verschiedenen Parteien immer um die Grundsatzentscheidung streiten würden, ob Sportwetten-Werbung generell erlaubt sein sollte oder nicht?

Als schwierig stufe Dr. Blaue zudem ein, dass die von den Medien aufgegriffenen Äußerungen einzelner Personen keiner Diskussion gleichkämen, sondern individuelle Meinungsäußerungen darstellen würden:

Im Grunde genommen ist die Diskussion um Glücksspielwerbung gar keine Diskussion, da sie nur von wenigen Personen geführt wird. Diese Personen versuchen sich in der Öffentlichkeit mit ihrem Ruf nach Werbeverboten lautstark politisch zu positionieren, was von einigen Medienschaffenden dankend angenommen wird. Dr. Andreas Blaue, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mediaagentur lead link, Quelle: games & business

Dr. Blaue scheint von einem generellen Verbot der Werbung für Sportwetten-Anbieter nicht überzeugt zu sein. Er stelle aber auch klar, dass die Form der Glücksspielwerbung darüber entscheide, wie gut die Ziele des Glücksspielstaatsvertrags eingehalten werden können.

Ist die Diskussion über ein Werbeverbot für Sportwetten festgefahren?

Der Glücksspielstaatsvertrag erlaubt die Werbung für Sportwetten unter bestimmten Bedingungen. Sowohl die Formulierungen der Werbebotschaften als auch Vorschriften zur Distribution der Werbung sind klar reglementiert.

Trotz der rechtlich unstrittigen Lage gibt es vereinzelte Forderungen nach einem vollständigen Verbot von Sportwetten, die Umfragen zufolge auch den Rückhalt der Gesellschaft hätten.

Die Gegenseite, darunter der Deutsche Sportwettenverband (DSWV), argumentiert hingegen unter Bezugnahme auf empirische Statistiken für die Unbedenklichkeit von Sportwetten-Werbung.

Keine Seite scheint gegenwärtig bereit zu sein, Kompromissbereitschaft zu zeigen.

Es wird sich zeigen, ob der Standpunkt von Dr. Andreas Blaue eine Grundlage schaffen könnte, auf der sich die Diskussionsgegner auf einen Kompromiss zur Sportwetten-Werbung einigen könnten.

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