USA: Sportwetten auf WWE-Wrestling werden nicht legalisiert
Mark Shapiro, Chief Operating Officer des Betreibers der US-amerikanischen Wrestling-Federation World Wrestling Entertainment (WWE), TKO Group Holdings, schließt offiziell aus, dass in den USA bald auf die WWE gewettet werden könnte. Zuvor gab es bereits konkrete Verhandlungen der Wrestling-Federation über Sportwetten mit einzelnen US-Bundesstaaten.
WWE-Eigentümer TKO Group Holdings schließt Legalisierung aus
In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNBC [Link auf Englisch] schloss der Chief Operating Officer des Betreibers der US-amerikanischen Wrestling-Federation World Wrestling Entertainment (WWE), TKO Group Holdings, explizit aus, Wetten auf WWE-Wrestling-Matches einzuführen. Mark Shapiro betonte, dass Wetten auf die Matches trotz der Popularität von Sportwetten in den USA unpraktikabel seien, da sämtliche Abläufe gescriptet und festgelegt seien. Er verwies auf die notwendigen Vorkehrungen, um Leaks in gescripteten Storylines zu verhindern, die eine zu hohe Hürde darstellen würden.
Das passiert nicht, das machen wir nicht. […] Wir werden von Triple H, Paul Levesque, der unsere Kreativabteilung leitet, nicht verlangen, dass er seine Drehbücher so geheim hält, dass wir mit Sportwetten beginnen können. Das passt einfach nicht zusammen. Wir werden es mit der UFC machen, wir machen es mit der UFC, und es wächst wirklich und man muss bedenken, dass es sich wirklich für Sportwetten eignet.”–Mark Shapiro, Präsident von TKO Group Holdings WrestlingInc.
Bereits 2023 habe die damals noch im Besitz von Wrestling-Legende Vince McMahon befindliche WWE Wettmöglichkeiten in Betracht gezogen und eine Partnerschaft mit DraftKings [Link auf Englisch] geschlossen. DraftKings biete jedoch weiterhin keine klassischen Sportwetten auf Wrestling-Kämpfe an, da staatliche Glücksspielregeln dies nicht erlauben würden. Stattdessen offeriere der WWE-Partner bisher nur kostenlose Wettpools, aus denen Teilnehmer einen zuvor festgelegten und kommunizierten Betrag gewinnen können.
Zudem habe es im letzten Jahr konkrete Gespräche mit Vertretern mehrerer US-Bundesstaaten gegeben, allerdings ohne Erfolg. Die drei zunächst anvisierten Staaten, Michigan, Colorado und Indiana, hätten das Vorhaben allesamt abgelehnt. Dabei habe die WWE mit der Beratungsagentur Ernst & Young zusammengearbeitet [Link auf Englisch] und versucht, die Gesetzgeber davon zu überzeugen, dass es möglich sei, die gescripteten Abläufe bis kurz vor den Shows komplett geheim zu halten. 13 weitere Staaten, die von der Branchen-Publikation WrestlingInc. zum Thema befragt [Link auf Englisch] worden seien, hätten demnach ebenfalls ablehnend reagiert.
Sportwetten auf UFC für TKO Group Holdings attraktiver
Für Sportwetten interessanter sei dagegen die Ultimate Fighting Championship (UFC), die ebenfalls zum 2023 gegründeten Medienkonglomerat TKO Group Holdings gehört. Die UFC sei im Gegensatz zur WWE nicht gescriptet und durch ihre Unvorhersehbarkeit für den Wettmarkt deutlich attraktiver.
Sportwetten haben in den letzten Jahren in den USA generell stark an Popularität gewonnen. 38 Bundesstaaten sowie der District of Columbia und Puerto Rico haben das Wetten bislang legalisiert. Der amerikanische Glücksspielverband meldete 2023 einen Rekordumsatz von 10,9 Milliarden USD im Sportwettenbereich.
Wetten auf gescriptete Events in den USA
Seit einem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA im Jahr 2018 dürfen die Bundesstaaten eigenständig über die Legalisierung von Sportwetten entscheiden. Seither haben viele Staaten Sportwetten legalisiert. Wetten auf gescriptete Unterhaltungsevents sind aber weiterhin ein komplexes Thema.
In einigen US-Bundesstaaten sind Wetten auf gescriptete Unterhaltungsevents wie die Oscars erlaubt, obwohl deren Ergebnisse vorab feststehen. Grund für diese Ausnahme sind strenge Sicherheitsmaßnahmen, die gewährleisten sollen, dass das die Gewinner bis zur Live-Verkündung geheim bleiben. Zu den Maßnahmen gehört die Zusammenarbeit mit unabhängigen Prüfungsfirmen, die die Gewinner unter Verschluss halten und nur ausgewählten Personen Zugriff gewähren. Um Leaks zu verhindern, werden die Ergebnisse in versiegelten Umschlägen aufbewahrt und erst kurz vor der Preisverleihung enthüllt.
Die WWE müsste ähnliche Sicherheitsprotokolle einführen, um Wetten auf Wrestling-Matches vergleichbar zu gestalten. Aufgrund der vielen involvierten Personen und der laufenden Storylines wäre dies aber schwer zu realisieren und ist daher abgelehnt worden.
Sportwetten auf WWE-Wrestling sind dagegen weiterhin nur bei ausländischen Anbietern möglich. US-Amerikaner können demnach bei Anbietern aus Ländern wie Antigua oder Lettland Geld auf ihre Wrestling-Idole setzen.