Australische Glücksspielbehörde in NSW legt Star Entertainment Forderungskatalog vor

Der stark angeschlagene australische Glücksspiel-Konzern Star Entertainment Group hat von der Glücksspielkommission in New South Wales einen Forderungskatalog erhalten. Nun hat das Unternehmen 14 Tage Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren und seine Eignung als Lizenzinhaber unter Beweis zu stellen.

Hand mit Richterhammer

Star Entertainment könnte schon bald die ganze Härte des Gesetzes spüren. © KATRIN BOLOVTSOVA/Pexels

Die Forderungen der Glücksspielbehörde

Auch nach der teilweisen Eröffnung des 2,3 Milliarden Euro teuren Glücksspiel-Komplexes Queen’s Wharf scheint sich die Schlinge um die australische Star Entertainment Group immer weiter zuzuziehen. Der Konzern steht unter massivem Druck, nachdem die Glücksspielbehörde von New South Wales, die NICC, eine sogenannte Show Cause Notice [Link auf Englisch] ausgestellt hat. Die Behörde verlangt darin von Star Entertainment eine Erklärung, warum der Betrieb des Unternehmens nicht sanktioniert oder die Lizenz nicht entzogen werden sollte. Außerdem solle der Konzern laut Capital Brief [Link auf Englisch] Finanzdaten offenlegen und erklären, wie er bisherige Auflagen umsetzen wolle.

Die Glücksspielbehörde hat eine Frist von 14 Tagen gesetzt, in der Star auf die Anschuldigungen reagieren muss. Andernfalls würden schwerwiegende Konsequenzen drohen, darunter eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 100 Millionen AUD oder sogar der Entzug der Casino-Lizenz.

Die Androhungen der NICC im Detail

Die Liste der Androhungen der NICC an Star Entertainment umfasst folgende Punkte:

  • Lizenzentzug
  • Geldstrafe bis zu 100 Millionen AUD
  • Anpassung der Lizenzbedingungen
  • Verbindliche Verhaltensvorgaben für Star Entertainment
  • Mahnschreiben an den Casinobetreiber

Letzter Ausweg Forderungskatalog: Diese Optionen bleiben Star

Hintergrund sind gravierende Verstöße des Casino-Betreibers gegen grundlegende regulatorische Anforderungen. Der sogenannte zweite Bell-Report [Link auf Englisch] deckte 2022 unter anderem fehlende Überprüfungen der Finanzquellen risikobehafteter Kunden und Betrugsfälle auf. Laut des Berichts habe Star Entertainment zudem zugelassen, dass Kunden des Casinos trotz eines entsprechenden Verbots mit Kreditkarten bezahlen konnten.

Aufgrund dieser Verfehlungen stellt die NICC auch die generelle Eignung von Star Entertainment zur Führung eines Casino-Betriebs infrage. Die Behörde machte in ihren Forderungen klar, dass die Kultur und die Führungsstruktur des Unternehmens tiefgreifende Veränderungen benötigten, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Star prüft derzeit die in der Mitteilung aufgeworfenen Fragen, die zusätzlichen Forderungen der NICC sowie den Bell Two Report.”Star Entertainment, australischer Casino-Konzern, gamblinginsider.com

Sollte Star Entertainment die Forderungen der NICC nicht zufriedenstellend erfüllen, könnte nicht nur die ohnehin schon fragile Finanzlage des Unternehmens, sondern auch dessen gesamte Marktposition erheblich ins Wanken geraten. Die möglichen Sanktionen umfassen neben dem Lizenzentzug auch strenge Auflagen zur zukünftigen Geschäftsführung oder die Zusage zu bindenden Verhaltensverpflichtungen, um sicherzustellen, dass solche Verstöße nicht erneut auftreten.

Lange Liste an Vergehen von Star Entertainment

Schon 2022 wurde dem Unternehmen aufgrund seiner zahlreichen Vergehen die Glücksspiellizenz entzogen [Link auf Englisch]. Außerdem wurde der Konzern aufgrund eines zu spät eingereichten Berichts über seine Finanzergebnisse vorübergehend von der Börse suspendiert. Aufgrund all dieser Vorfälle könne Star Entertainment laut Australian Financial Review [Link auf Englisch] nun nicht einmal mehr auf die bedingungslose finanzielle Unterstützung seiner Banken und habe staatliche Hilfe angefordert.

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