Auflage für Vergabe von Glücksspiellizenz in Brasilien: Bewerber müssen strenge Anti-Geldwäsche-Richtlinien beachten

In Brasilien tritt das neue Lizenzierungssystem für Sportwetten und iGaming im Januar 2025 in Kraft. Jetzt hat das brasilianische Finanzministerium in einer Verordnung klargestellt, dass die Erteilung der Lizenz nur erfolgen könne, sofern die internationalen Richtlinien zur Prävention und Bekämpfung von Geldwäsche sowie der die Unterbindung der Terrorismusfinanzierung erfüllt würden.

Symbolhafte Darstellung der Anti-Geldwäsche-Richtlinien in Brasilien

Lizenzierte Glücksspiel-Unternehmen in Brasilien müssen strenge Anti-Geldwäsche-Richtlinien einhalten (Symbolbild). © OnlineCasinosDeutschland.com/DALL-E

Glücksspielanbieter müssen Transaktionen nachvollziehen

Gemäß einer Verordnung vom 12.07.2024 mit dem Titel SPA/MF Nr. 1.143 [Seite auf Portugiesisch], gebe es verschiedene Vorschriften, die Inhaber einer Glücksspiellizenz in Bezug auf die Geldwäsche-Regularien erfüllen müssen.

Das Fachmagazin iGaming Business fasst zusammen, dass Glücksspielanbieter in der Lage sein müssten, die umfangreiche Identifizierung ihrer Kunden durchzuführen [Artikel auf Englisch]. Auch die Einstufung des Risikos anhand der Bonität der Kunden müsse erfolgen.

Die Verordnung lege zudem Kriterien fest, nach denen Glücksspielanbieter verdächtige Transaktionen an die brasilianische Finanzaufsichtsbehörde melden müssten. Besonders strenge Vorschriften würden für politisch involvierte Personen gelten.

Welche Sanktionen im Falle eines Verstoßes drohen, sei noch nicht kommuniziert worden. Dies könnte im Rahmen einer weiteren Verordnung klargestellt werden, von denen im Laufe des Jahres noch mehrere erwartet würden.

Ist Brasilien noch im Zeitplan?

In Brasilien aktive Glücksspielbetreiber müssen sich gemäß im Mai veröffentlichten Plänen bis Ende 2024 eine Lizenz sichern, sonst drohen ihnen ab dem 1. Januar 2025 Strafen.

Allerdings habe das brasilianische Finanzministerium seinen eigenen Zeitplan bisher nicht einhalten können. Demnach hätten die Geldwäsche-Regularien bereits im Mai veröffentlicht werden müssen.

Klarheit gebe es zwar schon hinsichtlich der zu entrichtenden Abgaben, der Kosten für die Lizenz sowie der groben Rahmenbedingungen, doch bei der Konkretisierung sei das brasilianische Finanzministerium noch nicht ins Detail gegangen.

Die genauen Ausgestaltungen rund um die brasilianische Glücksspiellizenz dürften jedoch sehr relevant für Unternehmen sein, die einen legalen Markteinstieg in Brasilien prüfen.

Lizenzanwärter halten sich noch zurück

Derzeit hätten nur die Unternehmen Betano und Superbet eine Glücksspiellizenz in Brasilien beantragt. Die Gebühr für die Lizenz betrage 30 Millionen BRL (ca. 5,4 Millionen Euro), was bei manchen Glücksspielfirmen für Zurückhaltung gesorgt haben könnte.

Dennoch werde erwartet, dass sich nach der Veröffentlichung der endgültigen Vorschriften weitere Betreiber auf eine Lizenz bewerben werden. Es wird sich jedoch zeigen, ob der strenge Stichtag für das Ende der Übergangsfrist am 31.12.2024 aufgrund der Verzögerungen im Zeitplan nochmals verschoben werden könnte.

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