DraftKings beendet tägliches Fantasy-Sport-Angebot in Großbritannien
Glücksspielanbieter DraftKings hat sein Angebot für Daily Fantasy Sports (DFS) am 4. Oktober in Großbritannien beendet. Nutzer der App sind zuvor per E-Mail informiert worden.
DraftKings stellt Daily Fantasy Sports in Großbritannien ein
Glücksspielanbieter DraftKings hat sein tägliches Fantasy-Sport-Angebot laut einem Artikel von iGaming Business [Link auf Englisch] am 4. Oktober in Großbritannien eingestellt. Nutzer der Plattform seien zuvor von DraftKings per E-Mail informiert worden.
Spieler hatten die Möglichkeit, virtuelle Teams aus echten Sportlern zusammenzustellen und in verschiedenen Wettbewerben auf der Plattform gegen andere Teilnehmer anzutreten. Zur Auswahl standen unter anderem die Sportarten Fußball, Basketball, American Football und Baseball.
DraftKings gab bisher nur bekannt, dass sich das Unternehmen stärker auf sein Kerngeschäft in Nordamerika konzentrieren wolle.
DraftKings legt Fokus auf Sportwettenmarkt in Nordamerika
Ein Sprecher von DraftKings gab an, dass dieser Schritt notwendig gewesen sei, um das bestehende Geschäft des Unternehmens zu optimieren und sich auf andere Bereiche zu konzentrieren:
Diese Entscheidung wurde im Rahmen unserer kontinuierlichen Bemühungen zur Optimierung unseres Geschäfts getroffen. Wir sind allen unseren Kunden in ganz Großbritannien dankbar und setzen uns dafür ein, einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Auch in Zukunft werden wir uns auf Wachstum und Wertschöpfung in anderen Schlüsselmärkten konzentrieren, darunter US-Sportwetten.– Sprecher von DraftKings, iGaming Business
DraftKings scheint seinen Fokus verstärkt auf den Sportwettenmarkt in Nordamerika zu legen. Technologieriese Apple bietet unter anderem für Spieler in den USA und Kanada eine Sportwetten-App mit Quoten von DraftKings und bezieht seine Daten aus dem Angebot des Glücksspielanbieters.
Daily Fantasy Sports vs. Sorare: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Bei Daily Fantasy Sports und Sorare stellen Spieler ein virtuelles Team aus echten Sportlern und treten in Wettbewerben, Ligen und Turnieren gegeneinander an. Die realen Leistungen der Sportler sind bei der Punktevergabe entscheidend. Nutzer haben bei beiden Varianten die Chance, echtes Geld zu gewinnen.
Im Gegensatz zu Daily Fantasy Sports basiert Sorare auf NFTs (Non-Fungible Tokens). Spieler kaufen bei Sorare einzigartige virtuelle Sammelkarten eines Sportlers, die in der Blockchain gespeichert sind. Jede Karte verfügt über eine Nummer, die nur einmal vergeben wird, sodass der Besitz einwandfrei festgehalten werden kann. Karten können bei Sorare zudem gehandelt und an andere Spieler verkauft werden. Zuletzt rückte Sorare in den Fokus der UK Gambling Commission (UKGC), da die Geschäftspraxis des Unternehmens als Glücksspiel eingestuft werden könnte und keine Lizenz der Regulierungsbehörde in Großbritannien vorliegt.
Bei Daily Fantasy Sports Anbietern erwerben die Spieler hingegen keine Karten und müssen lediglich einen Einsatz für die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben bezahlen. In den meisten Fällen gibt es bei den Turnieren festgelegte Preisgelder, die die Spieler bereits im Vorfeld erfahren. Sorare bietet somit die Möglichkeit, eigene Karten zu besitzen, mit diesen zu handeln und Gewinne neben den wöchentlichen Wettbewerben zu erzielen. Bei Fantasy-Sports ist ein Handel mit Karten hingegen nicht möglich.
DraftKings Einstieg in den britischen Markt und Kooperation mit dem FC Liverpool
Fantasy-Sport wurde von DraftKings zuvor seit dem 5. Februar 2016 in Großbritannien angeboten. Das Unternehmen eröffnete ein eigenes Büro in London, erhielt von der britischen Gambling Commission eine Lizenz für Poolwetten und ging eine Partnerschaft mit dem FC Liverpool [Link auf Englisch] in der Premier League ein.
Bei Poolwetten handelt es sich nicht um Wetten eines Spielers gegen einen Wettanbieter, sondern um einen Wettbewerb zwischen Spielern auf der jeweiligen Plattform. Spieler zahlen ihre Einsätze in einen Pool ein und werden bei einem Gewinn anteilig ausgezahlt.
Im Jahr 2023 expandierte DraftKings mit seinem Fantasy-Sport-Angebot in Malta, Deutschland, Österreich und Australien.
Seit dem Rückzug am 4. Oktober haben Spieler in Großbritannien keine Möglichkeit, auf ein ähnliches Angebot zurückzugreifen. Alternative Anbieter wie Yahoo (2018) und FanDuel (2016) haben ihr Fantasy-Sport-Angebot in Großbritannien bereits vor Jahren vom Markt genommen. Zu geringe Margen und ein schwaches Wachstumspotenzial könnten die Unternehmen zum Rückzug aus Großbritannien veranlasst haben.