DraftKings in den USA von Ehefrau eines spielsüchtigem Glücksspielers verklagt
Die Ehefrau eines spielsüchtigen Glücksspielers klagt gegen den US-Glücksspielriesen DraftKings. Ihr Mann soll zuvor zwischen 2020 und 2024 fast 1 Million USD verloren haben. Der Anbieter soll dem spielsüchtigen Mann Anreize zum Weiterspielen gegeben haben.
Spieler Mdallo1990 verlor fast 1 Million USD
Wie The Independent berichtet [Link auf Englisch], habe die Ehefrau eines Spielsüchtigen dem US-amerikanischen Sportwettenanbieter DraftKings in einer Klage vorgeworfen, die Spielsucht ihres Mannes aktiv gefördert zu haben, indem er als VIP-Kunde mit kostenlosen Wetten, Geschenken und Boni gezielt angesprochen wurde. Laut Lisa D’Alessandro, seien diese Werbemaßnahmen von DraftKings eingesetzt worden, um ihren Mann zu immer höheren Einsätzen zu verleiten. Dadurch habe er zwischen 2020 und 2024 insgesamt 15 Millionen USD gesetzt und fast 1 Million USD verloren, wie auch CDC Gaming meldet [Link auf Englisch].
Um dies klarzustellen, wird in dieser Klage nicht behauptet, dass die Beklagten einem problematischen Spieler passiv die Nutzung ihrer Glücksspielplattform gestattet haben. Vielmehr wird in dieser Klage ein Verstoß gegen das Gesetz und das Gewohnheitsrecht von New Jersey geltend gemacht, weil die Beklagten aktiv an der Sucht von Mdallo1990 mitgewirkt haben, indem sie ihn mit Anreizen, Boni und anderen Geschenken bedacht haben, um seine Sucht zu erzeugen, zu fördern, zu beschleunigen und/oder zu verschlimmern.”–Auszug aus der Klage, Yahoo
In der Klage werde weiter behauptet, dass DraftKings es nicht nur unterlassen habe, die Quelle der eingesetzten Gelder zu prüfen, sondern auch systematisch Anreize geschaffen habe, um von dem Problemspieler mit dem Usernamen Mdallo1990 weiter zu profitieren. Zu diesem Zweck sei der Spieler priorisiert worden.
Ein Team sogenannter VIP-Hosts soll daraufhin über Textnachrichten, Anrufe und E-Mails täglich mit ihm kommuniziert und ihn mit attraktiven Angeboten wie Reisen und Geschenken zum Weiterspielen bewegt haben. Darunter seien Apple-Produkte und Whiskeygläser gewesen. Dies sei trotz eindeutiger Hinweise auf eine Spielsucht geschehen, die auch laut unternehmenseigener Richtlinien hätte erkannt und adressiert werden müssen.
Geld von Frau und Kindern gestohlen
Lisa D’Alessandro fordere nun die Rückgabe des verlorenen Geldes und klage auf Betrug sowie Verstöße gegen den New Jersey Consumer Fraud Act.
Der New Jersey Consumer Fraud Act
Der New Jersey Consumer Fraud Act (CFA) ist ein Gesetz, das Verbraucher vor betrügerischen, täuschenden und irreführenden Geschäftspraktiken schützen soll. Es richtet sich gegen Unternehmen, die Verbraucher vorsätzlich täuschen oder deren finanzielle Sicherheit durch unfaire Methoden gefährden. Das Gesetz erlaubt es Verbrauchern, Schadensersatzansprüche zu erheben und beinhaltet auch strafrechtliche Sanktionen für die Verantwortlichen.
Während des Zeitraums, in dem D’Alessandro das Geld verspielte, habe er knapp 1 Million USD von seiner Frau und seinen Kindern gestohlen und zum Spielen benutzt. Unter anderem habe er die Kreditkarte seiner Frau bis ans Limit belastet und die Sparkonten seiner Kinder geplündert. Zeitweise habe Mdallo1990 bis zu 125.000 USD pro Monat gesetzt.
Schwere Zeiten für DraftKings und FanDuel
Die Klage kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Online-Sportwettenanbieter wie DraftKings und FanDuel ohnehin unter zunehmender regulatorischer Beobachtung stehen. Am selben Tag, an dem die Klage eingereicht wurde, hätten US-Senatoren laut Reuters [Link auf Englisch] demnach Ermittlungen gegen die beiden Branchenriesen wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken gefordert. FanDuel sei darüber hinaus erst im Oktober von einem ehemaligen, spielsüchtigen Mitarbeiter eines NFL-Teams auf 250 Millionen USD Schadensersatz verklagt worden.
Seit der teilweisen Legalisierung von Sportwetten in bislang 39 US-Staaten seit dem Jahre 2018 hätten DraftKings, das kürzlich Basketballlegende Shaquille O’Neal als Markenbotschafter verpflichtete, und FanDuel den Markt mit einem gemeinsamen Anteil von 67 % dominiert.