Erstes Casino-Projekt im japanischen Osaka steht vor weiteren Problemen
Das erste Casino-Resort Japans, das auf der Insel Yumeshima vor Osaka errichtet wird, stößt erneut auf Widerstand. Nun soll das Projekt laut der Vorstellung einiger Involvierter einen Baustopp einlegen. Diese befürchten eine potenzielle Lärmverschmutzung während der Weltausstellung, die 2025 am selben Ort stattfinden wird.
Baustopp für das Casino-Resort umstritten
Das erste Casino-Resort Japans entsteht derzeit in Zusammenarbeit von MGM Resorts International und der Orix Corp auf der Insel Yumeshima vor Osaka, der drittgrößten Stadt des Inselstaats. Während des Baus der Anlage kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen. So auch jetzt. Während die Organisatoren der Weltausstellung 2025, die im kommenden Jahr direkt neben der Großbaustelle des Casinos stattfinden soll, laut Sumikai wegen potenziellen Baulärms eine sechsmonatige Unterbrechung der Bauarbeiten fordern, zögern die Verantwortlichen in Osaka, dem nachzukommen. Hintergrund sei die Sorge um erhebliche Mehrkosten, die sich auf über 10 Milliarden Yen (rund 62,7 Millionen Euro) belaufen könnten.
Wir freuen uns darauf, mit der Entwicklung eines der ersten integrierten Resorts in Japan in der großartigen Stadt Osaka zu beginnen, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem Partner ORIX und der Präfektur/Stadt Osaka, um dieses lang gehegte Ziel zu verwirklichen.”–Bill Hornbuckle, CEO und Präsident von MGM Resorts, MGM Resorts International
Eine endgültige Lösung läge laut des auf Japan spezialisierten Nachrichtenportals noch nicht auf dem Verhandlungstisch. Hirofumi Yoshimura, Gouverneur von Osaka, habe es seinerseits vermieden, eine klare Antwort zu geben, und habe stattdessen auf laufende Gespräche zwischen den beteiligten Parteien verwiesen.
Nicht die erste Verzögerung des Projekts
Der Konflikt mit der Weltausstellung ist nicht der erste Zwischenfall, mit dem die Casino-Investoren und -betreiber zu kämpfen haben. Wie Sumikai berichtet, sei die ursprünglich für 2027 geplante Eröffnung des Resorts schon während der COVID-19-Pandemie verschoben worden. Damals hätten die mit der Planung beauftragten Firmen sich aufgrund der Auswirkungen der COVID-Krise nicht an den ursprünglichen Zeitplan halten können. Auch die Bewerbungsphase für die weiteren ursprünglich geplanten und mittlerweile laut verschiedener Quellen eingestampften Casino-Standorte in Nagasaki, Yokohama [Link auf Englisch] und Wakayama [Link auf Englisch] sei dadurch beeinflusst worden.
Ebenso sei das Casino-Resort von Bestechungsskandalen und Rückziehern mehrerer internationalen Glücksspielfirmen nicht verschont geblieben. Trotz einer weiteren Verzögerung im Jahre 2023 und immer höher steigender Kosten solle das Projekt in Osaka weiter vorangetrieben werden. Allerdings habe sich die geplante Eröffnung des Casino-Resorts mittlerweile bis zum Jahr 2030 verschoben [Link auf Englisch]. Die Gesamtkosten für den Casino-Komplex lägen aufgrund gestiegener Preise für Baumaterialien auch ohne die eventuelle Verzögerung durch die Weltausstellung mittlerweile schon um etwa 190 Milliarden Yen (rund 1,2 Millarden Euro) über den ursprünglich veranschlagten 1,27 Billionen Yen (rund 7,77 Milliarden Euro).
Fakten zum Casino-Projekt in Osaka
- Projektbeginn: 2021, Eröffnung geplant für 2030
- Standort: Insel Yumeshima, Osaka
- Investoren: MGM Resorts International, Orix Corp
- Gesamtkosten: 1,46 Billionen Yen (rund 8,97 Milliarden Euro)
- Angebot: Casino, Hotels, Einkaufszentrum, Konferenzräume, Fähranlegestelle und Helikopter-Landeplatz
Neu auf der Glücksspiel-Weltkarte
Das neue Casino in Osaka wäre bei seiner Eröffnung laut Reuters [Link auf Englisch] das erste Casino des Landes. Das Flaggschiff-Projekt solle neben einem Casino auch Hotels, ein Einkaufszentrum, Konferenzräume und eine Fähranlegestelle umfassen und dadurch mehr einheimische und internationale Touristen ins Land und in die Stadt locken. Für High-Roller solle sogar ein Helikopter-Landeplatz installiert werden, über das diese schnell zu Poker- und Baccarat-Tischen mit hohen Einsätzen gelangen könnten.
Vor der Einführung des Gesetzes über integrierte Resorts (IR) [Link auf Englisch] waren sowohl Casinos als auch privates Glücksspiel in Japan für lange Zeit verboten. Das Gesetz schuf dann die Grundlage für die Eröffnung neuer Etablissements, die in dem 125 Millionen Einwohner zählenden Land und seiner Nähe zu anderen glücksspielaffinen Nationen mit restriktiven Gesetzen wie China [Link auf Englisch] als große wirtschaftliche Chance gesehen würden.