Hamburger Polizei landet Fahndungserfolg in kriminellem Problemviertel: Spielautomaten und Bargeld sichergestellt
Die Polizei hat im Süden Hamburgs am Mittwochabend einen sogenannten Kulturverein und fünf weitere Lokalitäten einer Kontrolle auf illegale Glücksspielaktivitäten unterzogen. Bei dem Einsatz in einem kriminellen Brennpunkt der Hansestadt sei sogar Polizeipräsident Falk Schnabel involviert gewesen.
Beamte stellen illegale Geldspielgeräte sicher
Bei der lange geplanten Razzia im Stadtteil Harburg hätten die Beamten sieben illegal aufgestellte Geldspielgeräte und mehrere tausend Euro Bargeld sichergestellt, wie die Website harburg-aktuell.de berichtet. In allen Fällen der Zuwiderhandlung seien Strafverfahren eingeleitet worden.
Zudem hätten zwei der sechs durchsuchten Lokalitäten direkt schließen müssen. In einem Fall hätte es jedoch keinen Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel gegeben. Hier hätte lediglich eine Genehmigung gefehlt.
Kann die Polizei das illegale Glücksspiel in Hamburg zurückdrängen?
Einsätze im Hamburger Süden werden im Kampf gegen das illegale Glücksspiel regelmäßig durchgeführt. Im Mai 2023 und September 2023 habe es Einsätze gegeben, die sowohl räumlich als auch sachlich Ähnlichkeiten aufzuweisen scheinen.
Dass die Ermittler bei ihren Einsätzen immer wieder fündig werden, lässt vermuten, dass eine Dunkelziffer an nicht aufgedeckten Fällen besteht. Der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke hat in diesem Zusammenhang gemahnt, dass deutschlandweit zu wenig geschultes Personal zur Verfügung stehe, um ausreichend Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel und die damit verbundene Begleitkriminalität zu unternehmen.
Kopelke habe auch gemutmaßt, dass Geldstrafen die kriminellen Hintermänner nicht beeindrucken würden. Das beschlagnahmte Geld und etwaige Strafen würden durch anderswo aufgestellte Spielautomaten innerhalb weniger Tage wieder eingenommen.
Kampf gegen illegales Glücksspiel wird zur Chefsache
Die Wilstorfer Straße in Hamburg-Harburg liegt im berüchtigten Phoenix-Viertel, das als Hotspot für kriminelle Machenschaften gelte. Erst vor einigen Tagen sei es dort zu einer Schießerei gekommen, die unter Umständen auf Konflikte im Rotlicht-Milieu zurückzuführen sei.
Wohl auch deshalb sei Polizeipräsident Falk Schnabel bei der am Mittwoch durchgeführten Glücksspiel-Razzia selbst anwesend gewesen, um sich ein Bild über die Lage zu verschaffen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation im Hamburger Süden weiterentwickelt.