Nach illegalem Poker-Abend auf Mallorca: Gericht bestätigt 150.000 Euro Strafe

Ein spanisches Gericht hat die Geldstrafe von 150.000 Euro für einen Mann bestätigt, der auf Mallorca illegale Glücksspiel-Turniere veranstaltet haben soll. Schon zuvor griff die Polizei auf der Insel gegen ähnliche Events hart durch.

Blick auf Palma de Mallorca

In Spanien wird illegales Glücksspiel ernst genommen. © cocoparisienne/Pixabay

Hohe Geldstrafe für illegales Glücksspiel: Spanisches Gericht bestätigt Urteil

Die harsche Glücksspiel-Gesetzgebung in Spanien wurde von einem weiteren Gerichtsurteil bestärkt. Die Geldstrafe von 150.000 für einen Mann, der in seiner Wohnung Pokerturniere veranstaltet haben soll, sei jetzt von einem spanischen Gericht bestätigt worden. Das berichtet die MallorcaZeitung.

Strenge Glücksspielgesetze in Spanien

In Spanien unterliegt Glücksspiel strengen gesetzlichen Regelungen, die von der Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) überwacht werden. Sowohl Online-Plattformen als auch landbasierte Casinos müssen eine offizielle Lizenz erwerben, um legal operieren zu dürfen. Dies gilt nicht nur für professionelle Anbieter, sondern auch für private Glücksspiel-Events, wie etwa Pokerturniere. Auch diese bedürfen einer behördlichen Genehmigung, um im Einklang mit dem Gesetz zu stehen.

Unerlaubtes Glücksspiel kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Je nach Verstoß drohen Geldstrafen bis zu 600.000 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine große Veranstaltung oder ein privates Event handelt. Besonders heikel: Auch die Teilnehmer solcher illegalen Spiele können mit Bußgeldern belegt werden.

Auch auf Mallorca gelten strikte Regelungen für das Glücksspiel. Erst im März 2023 hat das Parlament der Balearen neue Maßnahmen verabschiedet, um den Zugang zu Glücksspieleinrichtungen für Jugendliche und gefährdete Personen weiter einzuschränken. Zudem wurde ein umfassendes Werbeverbot für Glücksspiel beschlossen.

Bei dem letzten Pokerturnier, das der Mann über das Internet ausgerufen haben soll, seien 20.000 Euro in bar sowie kompromittierende Daten auf einem Computer gefunden worden. Für das Gericht sei damit klar ersichtlich gewesen, dass der Verurteilte seinen Lebensunterhalt mit dem Ausrichten von illegalen Glücksspiel-Events verdient habe. Trotz des privaten Charakters des Events gelte es nach spanischem Recht als illegales Glücksspiel, da keine behördlichen Genehmigungen vorlagen.

Nicht der erste Fall auf Mallorca

Bereits im Mai dieses Jahres wurde ein deutsches Ehepaar, das regelmäßige, laut eigener Aussage legale Glücksspiel-Events im Nobelrestaurant Bahía Mediterráneo in Palma de Mallorca veranstaltet habe, von der spanischen Nationalpolizei ins Visier genommen.

Am 17. Mai lösten die Behörden eines der Events namens Casino Royale auf. Bei diesem seien Jetons und weiteres Glücksspiel-Equipment konfisziert worden. Der Eintrittspreis für die Party betrug demnach 49 Euro pro Person, im Preis inbegriffen waren Drinks und 500 Jetons. Die Veranstalter bekräftigten dennoch, dass es sich bei den Veranstaltungen lediglich um Motto-Events handle und nicht um Echtgeld gespielt werde.

Unser Casino bietet ausschließlich Motto-Partys an. Um Bargeld oder sonstige echte Einsätze wird niemals gespielt. Zu allen weiteren Vorwürfen wird sich unser Anwalt äußern.”Betreiber des Events, mallorcamagazin.com

Sollte es zu einer Verurteilung kommen, müsse das Ehepaar laut des balearischen Glücksspielgesetzes mit einer Geldstrafe zwischen 30.001 und 450.000 Euro rechnen. Auch den Teilnehmern könnten Geldstrafen von 3.001 bis 30.000 Euro auferlegt werden.

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