Öffentliche Abmahnungen: GGL stellt lizenzierte Glücksspiel-Unternehmen bei Fehlverhalten an den Pranger

Die deutsche Glücksspiellizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ist die Grundlage, um in Deutschland legal Glücksspiele im Internet anzubieten. Doch nach der Erteilung der Lizenz prüft die GGL laufend, ob alle Bestimmungen eingehalten werden. Anbieter, die mehrfach gegen die Regeln verstoßen, werden öffentlich abgemahnt.

Symbolhafte Darstellung der Abmahnung für Glücksspiel-Unternehmen durch die GGL

Die GGL kann lizenzierte Glücksspiel-Anbieter bei mehrfachen Verstößen öffentlich abmahnen (Symbolbild). © OnlineCasinosDeutschland.com/DALL-E

Veröffentlichung erst bei mehrfach versäumter Frist

Auf der Whitelist der GGL, die vor einiger Zeit ein Update erhielt, stehen bereits Dutzende Unternehmen, die teilweise mehrere Websites betreiben. Doch nicht alle Lizenzinhaber scheinen sich in letzter Zeit vollständig an die Regeln gehalten zu haben, die aus dem Glücksspielstaatsvertrag hervorgehen.

Die GGL hat im letzten Jahr eine Unterseite mit dem Titel Informationen zu abgemahnten Erlaubnisinhabern eingerichtet. Mit Verweis auf § 4d Absatz 4 Satz 2 Nr. 1 GlüStV 2021 mache die GGL von ihrem Recht Gebrauch, öffentlich auf Pflichtverletzungen seitens der Unternehmen hinzuweisen.

Derzeit werden mit der Interwetten Gaming Limited, der NetX Betting Ltd. und der Jokerstar GmbH drei Unternehmen genannt, die gegen sogenannte Inhalts- und Nebenbestimmungen des Glücksspielstaatsvertrages in Bezug auf die Zentraldatei verstoßen haben sollen. Dabei handelt es sich vermutlich um Mängel der technischen Umsetzung des LUGAS-Systems.

GGL kämpft an verschiedenen Fronten für sicheres Glücksspiel

In ihrem Jahresrückblick 2024 hat die GGL unter anderem Durchbrüche bei der Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote verkündet (z.B. durch Geo- und Payment-Blocking), aber den Bereich auch weiterhin als Herausforderung für die Zukunft benannt.

Ebenso sei der GGL daran gelegen, für “gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen unter allen erlaubten Anbietern” zu sorgen. Die öffentlichen Abmahnungen seien dabei ein mögliches Instrument von vielen, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

In der Vergangenheit hat die GGL gegen lizenzierte Anbieter Bußgelder verhängt und in einem Fall sogar eine Lizenz vollständig entzogen. Dies sollte lizenzierten Unternehmen als Warnung gelten.

Pflichterfüllung führt nicht zur sofortigen Löschung

Aus den aktuellen Angaben (Stand: 13.01.2025, 12:00) auf der GGL-Website geht hervor, dass die Interwetten Gaming Limited und die NetX Betting Ltd. ihrer erneuten Aufforderung zur Pflichterfüllung nachgekommen seien, während die Jokerstar GmbH noch bis 04.02.2025 Zeit habe, um dies zu erledigen.

Unabhängig davon, wann die Unternehmen ihre Versäumnisse nachholen, bleiben die Einträge bis zum Ende der Frist in der öffentlichen Übersicht bestehen. Vermutlich soll dies dazu beitragen, dass Lizenzinhaber künftig schneller reagieren, um eine öffentliche Abmahnung durch die GGL zu verhindern.

In jedem Fall zeigt die GGL, dass sie nicht davor zurückschreckt, öffentlich auf Fehlverhalten von lizenzierten Glücksspiel-Unternehmen hinzuweisen. Man darf gespannt sein, ob wir im Jahr 2025 noch weitere neue Maßnahmen von der GGL zur Regulierung des legalen und zur Bekämpfung des illegalen Marktes sehen werden.

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