GGL möchte enger mit Glücksspielsucht-Organisationen zusammenarbeiten
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat betont, dass sie stärker mit den Koordinierungsstellen für Glücksspielsucht der einzelnen Bundesländer zusammenarbeiten wolle. Hierfür habe es ein erstes Treffen zwischen GGL-Vorstand Ronald Benter und Konrad Landgraf, dem Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) gegeben.
Benter verschafft sich einen ersten Eindruck
Aus der offiziellen Pressemitteilung der GGL geht hervor, dass sich Benter bei dem Treffen über die Arbeit der LSG informiert habe. Landgraf habe die Integration der LSG in das übergeordnete Netzwerk Sucht Bayern erläutert und das Angebot an Beratungs- und Therapiemöglichkeiten präsentiert.
Benter habe zudem darauf hingewiesen, dass er sich ein umfassendes Bild von der Arbeit verschiedener Landesstellen verschaffen wolle:
Für uns ist es entscheidend, die Perspektiven aller relevanten Interessengruppen zu hören und uns ein umfassendes Bild der Situation zu machen. Der Spielerschutz und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit haben für uns hohe Priorität. Durch den thematischen Austausch mit den Landeskoordinierungsstellen bauen wir unsere Expertise weiter aus. – Ronald Benter, Vorstand der GGL, Quelle: GGL
Die GGL wolle zudem die Plattform buwei.de verbessern, auf der ein Überblick zu allen Landeskoordinierungsstellen gegeben wird. Betreiber der Plattform sei die bayerische LSG.
GGL muss Spielsucht-Bekämpfung angehen
Die GGL hat einerseits den Auftrag, die bestehende Nachfrage nach Glücksspielen in den legalen Markt zu kanalisieren. Andererseits soll sie auch sicherstellen, dass potentiell spielsüchtige Spieler so gut wie möglich geschützt werden.
Auch wenn aktuelle Erhebungen zur Spielsucht in Deutschland von Forschern und Experten bemängelt werden, bleibt sie ein ernstzunehmendes Thema, dem sich die GGL annehmen muss. Besonders vor dem Hintergrund eines wachsenden Schwarzmarktes, in dem die vom Glücksspielstaatsvertrag vorgeschriebenen Maßnahmen für besseren Spielerschutz nicht greifen.
In England wachsen rund 1,65 Millionen Kinder in von Glücksspielsucht geprägten Haushalten auf. Mit dem National Gambling Support Network (NGSN) werde jedoch versucht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Tätigkeit von Organisationen wie GambleAware könnte auch ein Vorbild für Deutschland sein.
Weiterer Austausch geplant
Im Terminkalender von Ronald Benter steht bereits ein Austausch mit der Leiterin der Landesfachstelle Glücksspielsucht der Suchtkooperation Nordrhein-Westfalen, Verena Küpperbusch. Im späteren Herbst sei zudem ein Treffen mit allen Vertretern der Landesstellen in den Räumlichkeiten der GGL geplant.
Am 25. September 2024 findet zudem der diesjährige Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Unter Umständen wird sich in diesen Zusammenhang schon die Gelegenheit zur Vernetzung zwischen GGL-Vertretern und den Ansprechpartnern der Landesstellen ergeben.