Glücksspiel in Dänemark: Wachstum von über 18 % im Vergleich zum Vorjahr
Die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden hat am 16. April eine umfangreiche Studie mit verschiedenen Markt-Statistiken veröffentlicht. Aus dieser geht hervor, dass der Glücksspiel- und Sportwettensektor ein starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet hat. Wir fassen die wichtigsten Zahlen zusammen.
Online Casinos dominieren den Markt
Im Rahmen der Danish gambling market statistics [Link auf Englisch] hat die dänische Glücksspielbehörde einen umfangreichen Bericht veröffentlicht. Dabei habe die Behörde ermittelt, dass dänische Spieler im Februar 2024 insgesamt 587 Millionen DKK (ca. 78,68 Millionen EUR) für Glücksspiel ausgegeben hätten. Im Vergleich zum Februar 2023 stelle dies ein Wachstum von 18,3 % dar.
Die dänische Glücksspielbehörde habe ebenfalls untersucht, wo die meisten Bruttospielerträge verzeichnen würden:
- Online Casinos: 45,86 %
- Sportwetten: 31,54 %
- Slots: 17,27 %
- Stationäre Casinos: 5,33 %
Online Casinos seien die ertragreichste Form von Glücksspiel in Dänemark. Der Bruttospielertrag habe im Februar 2024 insgesamt 278 Millionen DKK (ca. 37,26 Millionen EUR) betragen und somit ein Wachstum um 19 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Slots sind am beliebtesten
Ein Großteil der Erträge von Online Casinos sei mit 76,31 % auf Slots zurückzuführen. Es folgten Roulette und Blackjack mit 6,81 beziehungsweise 6,55 %. Bingo habe lediglich einen Anteil von 3,37 % am gesamten Bruttospielerträge von Online Casinos.
Der beliebteste Tag für Online Casinos sei laut der dänischen Studie der Freitag. Insgesamt seien die Statistiken sehr ausgeglichen und es gäbe keinen Tag, der besonders heraussteche.
Glücksspiel unter Jugendlichen bestätigt sich erneut
Die dänische Glücksspielbehörde hat bereits im Januar 2024 eine Studie zum Thema Online Glücksspiel unter Minderjährigen veröffentlicht. Diese habe ergeben, dass Glücksspiel unter dänischen Jugendlich weitverbreitet sei. Die aktuellen Zahlen aus dem Februar 2024 würden diese Erkenntnisse bestätigen.
Die Behörde habe dafür mit der Initiative StopSpillet zusammengearbeitet. 50,1 % aller Spieler, die Hilfe bei der Organisation suchen, hätten im Alter von 0–17 Jahren mit dem Glücksspiel begonnen. In Dänemark ist die Teilnahme an Online Glücksspiel erst ab 18 Jahren legal. 37,4 % hätten im Alter von 18–25 Jahren zum ersten Mal an Glücksspiel teilgenommen.
Eine weitere Studie habe ergeben, dass 15 % aller Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren bereits mit Glücksspiel in Kontakt gekommen seien. Die aktuelle Datenlage deute somit darauf hin, dass Glücksspiel unter Jugendlichen ein erhebliches Problem in Dänemark sei.
Sportwetten verzeichnen Wachstum von 33 %
Die dänische Studie enthält ebenfalls Zahlen rund um den Sportwettensektor. Dieser sei um 33 % gewachsen und habe im Februar dieses Jahres 178 DKK (ca. 23,86 Millionen EUR) an Bruttospielerträgen verzeichnet.
Dabei habe die Glücksspielbehörde untersucht, auf welchen Geräten dänische Spieler ihre Sportwetten platzieren würden:
- Mobile Geräte: 62,05 %
- Stationäre Wettbüros: 23,75 %
- Computer: 14,21 %
Die meisten Sportwetten würden an Samstagen platziert. Es folgen Sonntage und Freitage. Aus den Daten der dänischen Glücksspielbehörde geht hervor, dass Sportwetten unter der Woche deutlich weniger platziert würden. Dass viele große Sport-Veranstaltungen an den Wochenenden stattfinden, könnte eine mögliche Erklärung sein.
Zahlen rund um das Selbstausschluss-Register
Die dänische Glücksspielbehörde habe nicht nur den Ertrag von Glücksspiel untersucht, sondern auch das Selbstausschluss-Register ROFUS [Link auf Englisch] in den Fokus gerückt. Es gibt Spielern die Möglichkeit, sich in das Register einzutragen und sich damit eine Pause vom Glücksspiel aufzuerlegen.
Im Februar 2024 seien 48.685 Personen in das Register eingetragen gewesen. ROFUS verzeichne damit einen neuen Rekord: So viele Menschen seien noch nie in das Register eingetragen gewesen. Auffallend sei, dass 77,24 % aller Registrierten Männer seien und lediglich 22,76 % Frauen.
Bei 64,98 % der eingetragenen Personen handele es sich um einen permanenten Eintrag, während der Rest nur für einen bestimmten Zeitraum registriert sei. 16,87 % der registrierten Personen hätten sich für sechs Monate sperren lassen. Bei 11,97 % seien es drei Monate und bei 6,18 % einen Monat.