Google: Neue Richtlinien für Glücksspielwerbung sollen im April 2025 in Kraft treten

Google hat angekündigt, seine Richtlinien für Glücksspielwerbung am 14. April 2025 zu aktualisieren. Aus dem kürzlich veröffentlichten Auszug der neuen Richtlinien geht hervor, dass Glücksspiel-Inhalte von der Suchmaschine neu definiert werden. Wir fassen die bisherigen Informationen zusammen.

Aufnahme eines Laptops, auf dem die Suchmaschine Google geöffnet ist.

Wie werden sich die neuen Richtlinien für Glücksspielwerbung auswirken (Symbolbild)? ©ASPhotography/pixabay.com

Google definiert Glücksspiel neu

Am 10. Februar hat Google angekündigt, im April neue Richtlinien für Glücksspielwerbung [Link auf Englisch] einführen zu wollen. Zusammen mit der Pressemitteilung veröffentlichte das Unternehmen bereits einen kurzen Auszug der neuen Richtlinien [Link auf Englisch].

Aus diesen geht hervor, dass Google die Begriffe „Glücksspiel“ und „Glücksspiel-fördernde Inhalte“ neu definieren werde. Auf Grundlage der neuen Richtlinien sollen alle Webseiten, die direkte Links zu Online-Glücksspielen enthalten, als Glücksspiel-fördernd eingestuft werden.

Diese Änderung werde insbesondere für Affiliate-Webseiten große Änderungen mit sich bringen. Google wolle diese dazu bewegen, mehr informative und vergleichende Inhalte über Glücksspielanbieter bereitzustellen. Sie sollen ihre Reichweite dazu nutzen, die Menschen mit Informationen zu versorgen.

Reine Clickbait-Seiten sollen demnach durch die neuen Richtlinien eingeschränkt werden:

Werbung für Online-Glücksspiele, die andere Inhalte als Aggregator- oder Affiliate-Websites fördern, die Informationen über andere Glücksspieldienste oder einen Vergleich derselben bieten, ist nicht zulässig., Auszug aus den neuen Richtlinien, Google

Aus dem Auszug geht zudem hervor, dass die Förderung von Offline-Glücksspiel weiterhin erlaubt bleibe, aber um einen wichtigen Zusatz ergänzt werde. Bisher sei es laut den Richtlinien erlaubt, physische, reale Geld-Glücksspiele zu bewerben. Darunter fallen beispielsweise Events in stationären Casinos. In den neuen Richtlinien werde dieser Passus um das Wort „legal“ ergänzt.

Bereits im vergangenen Jahr hat Google ein Werbeverbot für illegale Glücksspiele implementiert. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zeigte sich mit der Umsetzung der neuen Richtlinie zufrieden.

Social Casino Spiele im Fokus

Auf Grundlage der neuen Richtlinien werde Google in Zukunft zwischen Social Casino Spielen und Glücksspiel mit echtem Geld unterscheiden. Google begründe diesen Schritt damit, dass in Social Casinos kein Geld mit einem echten Wert gewonnen werden könne.

Werbung für Social Casinos werde auch in Zukunft bei Google erlaubt sein. Betreiber werden dafür jedoch ein separates Google-Ads-Zertifikat benötigen. Ein Zertifikat für die Bewerbung von Online Glücksspiel reiche dafür nicht aus, da es sich um zwei verschiedene Werbeformen handele.

Aufnahme einer Person, die eine Suchanfrage bei Google eintippt.

Werbung für Social Casinos erfordert ein eigenes Zertifikat (Symbolbild). ©Firmbee/pixabay.com

Was hingegen verboten werde, sei Werbung innerhalb von Social Casino Games zu schalten. Echtgeld-Glücksspielanzeigen in Social Casino Games oder auf deren Webseiten werde durch die neuen Richtlinien untersagt. Verstöße sollen mit sofortigen und dauerhaften Kontosperren geahndet werden.

Zudem werde es Einschränkungen geben, in welchen Ländern Werbung für Social Casinos zulässig sei. Zu diesen Ländern zählen unter anderem Deutschland, Österreich, die Schweiz, Großbritannien und die USA.

Regulierung von Werbung für Mah-Jongg wirft Fragen auf

Aus dem bisher veröffentlichten Auszug der neuen Richtlinien geht hervor, dass Werbung für Mah-Jongg-Spiele, die den Wechsel von Geld im asiatisch-pazifischen Raum beinhalte, verboten werde. Bisher habe die Bewerbung von Mah-Jongg keinerlei Regulierungen unterlegen.

Bei Mah-Jongg handelt es sich um ein traditionelles chinesisches Spiel, das inzwischen weltweit auch online angeboten wird. Es heißt, dass weltweit mehr als 600 Millionen Menschen Mah-Jongg spielen würden. Das Spiel wird inzwischen als Glücksspiel eingestuft, da es nicht nur durch Können, sondern auch durch Glück entschieden wird.

Wieso im Rahmen der Aktualisierung der Richtlinien ein solches Verbot beschlossen werde, ist dem Auszug nicht zu entnehmen. Dass das Verbot insbesondere jene Spiele, die den Wechsel von Geld im asiatisch-pazifischen Raum beinhalten, umfasse, könnte bei Anbietern für Fragen sorgen.

Neue Richtlinien sollen länderspezifische Regelungen enthalten

Die neuen Richtlinien sollen konkretisieren, welche länderspezifischen Einschränkungen es bei Google geben werde. Bisher wurden diese in den Richtlinien lediglich als „Länderbeschränkungen“ bezeichnet, wohingegen sie durch die Aktualisierung konkret benannt werden sollen.

So werde es eine Auflistung aller Länder geben, in denen Glücksspielwerbung verboten sei. Dazu zählten etwa Bulgarien, China oder Ägypten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Aktualisierung der Richtlinien für Glücksspielwerbung auswirken wird und welche weiteren Neuerungen diese enthalten werden.

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