Krypto-Deals in der Premier League: Wird Krypto Ersatz für die Glücksspiel-Sponsoren im Fußball?

Die Fußball-Clubs der Premier League in England haben in dieser Saison viele Sponsoren aus der Krypto-Szene gewonnen. Insgesamt seien Deals mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet rund 155 Millionen Euro abgeschlossen wurden, wie Medien übereinstimmend berichten. Experten sehen einen Zusammenhang mit der baldigen Einschränkung von Glücksspiel-Sponsoren im englischen Fußball.

Innenaufnahme des Etihad Stadiums in Manchester

Der Premier-League-Club Manchester City erhält viel Geld aus der Krypto-Szene (Symbolbild). © Yoohaina Edwards/pexels.com

Volumen der Krypto-Deals steigt deutlich

Im Vergleich zur Saison 2020/21 hätten sich die Ausgaben von Sponsoren aus der Krypto-Branche in der Premier League in etwa verzehnfacht, wie die Website cryptopolitan.com berichtet.

Den größten Deal habe sich Manchester City gesichert. Die Kryptobörse OKX zahle umgerechnet 64 Millionen Euro pro Saison, um unter anderem auf der Trainingskleidung des amtierenden englischen Meisters platziert zu werden.

Zu den neuen Sponsoren zähle zudem die Kryptobörse Kraken, die Tottenham Hotspur finanziell unterstützen werde und die in Deutschland bereits den Bundesliga-Club RB Leipzig sponsere.

Krypto-Sponsoren als Ersatz für Glücksspiel-Deals

Wenn zur Saison 2026/27 die Trikotwerbung für Glücksspiel-Firmen in der Premier League endgültig eingestellt wird, werde sich eine Lücke auftun, die von Krypto-Unternehmen gefüllt werden könnte, vermuten Experten.

Derzeit hätten zahlreiche Clubs lukrative Verträge mit Glücksspiel-Anbietern abgeschlossen und auch kurz vor Inkrafttreten des Werbeverbots auf der Trikotbrust, hätten manche Teams noch einen lukrativen Deal unterzeichnet.

In einigen Jahren scheint der Platz auf der Trikotbrust von zahlreichen Erstligisten neu ausgeschrieben zu werden. Dann könnten die Krypto-Unternehmen ihre Chance nutzen, um ihre Logos tausendfach bei TV-Übertragungen und in den Stadien zu platzieren.

Zusammenhänge zwischen Glücksspiel und Kryptowährungen?

In Großbritannien habe es im letzten Jahr Bestrebungen gegeben, den Handel mit Kryptowährungen als Glücksspiel zu klassifizieren. Der damalige britische Wirtschaftssekretär des Finanzministeriums Andrew Griffith habe jedoch ein Veto eingelegt.

Dennoch ist erkennbar, dass die Krypto-Szene eine Bedeutung für das Glücksspiel hat. Auch wenn das Spielen mit Kryptowährungen unter anderem in Deutschland nicht reguliert ist, gibt es trotzdem zahlreiche Seiten, die dies anbieten.

In Spanien gibt es zudem mittlerweile eine Reha-Klinik, die sich auf Personen spezialisiert hat, die exzessiv mit Kryptowährungen gehandelt und eine Sucht entwickelt haben. Somit scheint es gewisse Parallelen zur Glücksspiel-Szene zu geben, innerhalb derer solche Angebote auch existieren.

Krypto-Sportsponsoring geht über die Premier League hinaus

Doch nicht nur der englische Fußball profitiert von Krypto-Sponsoren. Mit crypto.com habe die UEFA Champions League einen Geldgeber aus der Krypto-Szene. Auch im Basketball oder der Formel 1 gebe es derartige Engagements.

Experten vermuten, dass die Krypto-Szene das Ziel verfolge, einerseits ihren Bekanntheitsgrad durch die Sponsoring-Aktivitäten zu verbessern. Andererseits wolle sie aber auch ihr Image aufpolieren, das beispielsweise unter dem Krypto-Skandal rund um FTX gelitten habe.

Man darf gespannt sein, ob die strengen Werbevorschriften hinsichtlich des Glücksspiels in manchen Ländern dazu führen werden, dass Fußball-Fans in Zukunft noch mehr Sponsoring aus der Krypto-Branche zu Gesicht bekommen werden.

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