Krypto-Glücksspiel-Anbieter ohne Lizenz: Stake.com muss sich aus Großbritannien zurückziehen
Die britische UK Gambling Commission (UKGC) habe bereits vor einiger Zeit Untersuchungen aus verschiedenen Gründen gegen den australischen Krypto-Glücksspielanbieter Stake.com eingeleitet, der unter anderem als Fußball-Sponsor des FC Everton in Erscheinung tritt. Diese hätten jetzt dazu geführt, dass Stake.com seine britische Plattform bis zum 11. März 2025 schließen müsse, weil das Glücksspielunternehmen seine Lizenz verliert.
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Der Krypto Casino Anbieter Stake.com muss sich bis zum 11. März 2025 aus Großbritannien zurückziehen (Symbolbild). © Slyzyy/pexels.com
Die Hintergründe des erzwungenen Rückzugs von Stake.com
Der Rückzug von Stake.com aus Großbritannien sei das direkte Ergebnis anhaltender regulatorischer Bedenken [Artikel auf Englisch], wie der The Guardian berichtet. Die UKGC habe eine Untersuchung gegen den Anbieter gestartet, nachdem ein Social-Media-Video aufgetaucht sei, in dem das Stake-Logo in Verbindung mit einer Pornodarstellerin vor der Nottingham Trent University zu sehen gewesen sei.
In der Vergangenheit habe Stake.com immer wieder Kritik der britischen Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) auf sich gezogen. Diese habe beispielsweise bereits eine weitere Untersuchung gegen Stake.com wegen einer inoffiziellen Werbekampagne im Zusammenhang mit der Formel 1 eingeleitet.
Stake.com sei in Großbritannien nicht mit einer eigenen Lizenz aktiv gewesen, sondern über das Unternehmen TGP Europe Limited tätig gewesen, das als White-Label-Partner fungiert und die rechtliche Basis für den Betrieb des Angebots zur Verfügung gestellt habe.
Angesichts der Untersuchung durch die UKGC habe sich TGP Europe Limited nun entschieden, die britische Plattform von Stake.com vollständig zu schließen. Damit verliere Stake.com seinen Zugang zum britischen Markt und müsse bis zum 11. März 2025 dafür sorgen, dass die Website von Großbritannien aus nicht mehr erreichbar sei.
Auswirkungen auf laufende Sponsoring-Verträge erwartet
Der Rückzug von Stake.com werde nicht nur direkte Konsequenzen für das Unternehmen selbst, sondern auch für die Sponsoring-Landschaft im britischen Fußball haben. Der FC Everton, auf dessen Trikot-Brust derzeit das Logo von Stake.com präsentiert werden, scheint sich einen neuen Hauptsponsor suchen zu müssen.
Die UKGC habe zudem die Vereine Nottingham Forest und Leicester City gewarnt, die ebenfalls Glücksspielanbieter als Werbepartner hätten, die aus ähnlichen Gründen wie Stake.com in der Kritik stünden. Diese Warnung könnte dazu führen, dass einige Vereine ihre Sponsoring-Verträge überdenken oder sogar beenden müssten. Einem der Sponsoren drohe sogar die Insolvenz.
Auch die Zukunft des Formel-1-Teams Stake F1 Team Kick Sauber könnte durch den Rückzug von Stake.com vom Markt in Großbritannien gefährdet sein. In der Vergangenheit ist der Rennstall bereits mit unterschiedlichem Branding bei verschiedenen Rennen angetreten – je nachdem, welche Glücksspielgesetze in dem jeweiligen Land gelten.
Kehrt Stake.com mit eigener Lizenz zurück?
Der Rückzug aus Großbritannien könnte auf einen strategischen Wandel von Stake.com hindeuten. In anderen Ländern habe Stake.com bereits eigene Lizenzen erhalten, statt auf die Partnerschaft mit TGP Europe Limited angewiesen zu sein.
Ob das Unternehmen in Zukunft wieder mit einer eigenen Lizenz auf den britischen Markt zurückkehren wird, bleibt ebenso abzuwarten, wie etwaige Konsequenzen, die aus dem mutmaßlichen Fehlverhalten auf dem britischen Markt noch drohen könnten.