Landesübergreifende Spielersperren für Casinos in Liechtenstein und der Schweiz ab 2025

Glücksspiel-Sperren für Spieler und Spielerinnen aus Liechtenstein und der Schweiz werden ab dem 7. Januar 2025 auch im jeweiligen Nachbarland gelten. Ein entsprechendes bilaterales Abkommen wurde am 19. November 2024 im liechtensteinischen Landesgesetzblatt LGBl. 2024 Nr. 406 veröffentlicht.

Dorf in einem Tal in Liechtenstein.

Liechtenstein bietet nicht nur schöne Natur, sondern auch eine Reihe stationärer Casinos. © Josh Withers/Pexels

Neues Gesetz verabschiedet

Spieler und Spielerinnen, die in der Schweiz oder Liechtenstein gesperrt sind, werden künftig auch im jeweils anderen Land nicht mehr am Glücksspiel teilnehmen dürfen. Ein entsprechendes Abkommen sei laut Werdenberger & Obertoggenburger nun auch in der Schweiz bereit zur Umsetzung. Ab dem 7. Januar 2025 sollen die neuen Vorschriften gelten.

Das bilaterale Abkommen schafft die Grundlage für den Austausch von Daten gesperrter Spielerinnen und Spieler. Dadurch soll verhindert werden, dass in einem Land gesperrte Personen in einer Spielbank des jeweils anderen Landes weiterspielen können. Casinobetreiber beider Länder müssen künftig die Daten der gesperrten Personen austauschen. Zudem werden sie zur gegenseitigen Anerkennung und Anwendung von Spielsperren verpflichtet.”Presseportal, Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein, Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein

Besserer Spielerschutz durch Abkommen

Das Abkommen soll dafür sorgen, dass anfällige Spieler und Spielerinnen besser vor den Gefahren des exzessiven Glücksspiels geschützt werden. Verantwortlich für die praktische Umsetzung sind demnach die Veranstalterinnen und Veranstalter von Geldspielen, die sich die zur Anerkennung und Anwendung der Spielsperre notwendigen Daten der gesperrten Spielerinnen und Spieler unverzüglich gegenseitig mitteilen müssen.

Liechtenstein: Casino-Kleinod in den Alpen?

Liechtenstein ist trotz seiner geringen Größe und niedrigen Einwohnerzahl für seine Casinos auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Mehrere große Casinos, die über 500 Mitarbeiter beschäftigen, gibt es im Fürstentum. Dort können Spiele wie Roulette, Blackjack oder Poker gespielt werden. Online-Casinos sind in Liechtenstein dagegen bis mindestens 2028 verboten. Dann soll die Regierung erneut über die Regelung entscheiden.

Für Betreiber physischer Casinos ist Liechtenstein dagegen gleich aus mehreren Gründen interessant. Unter anderem lockt das kleine Fürstentum mit einer seit 2010 geltenden, liberalen Glücksspielgesetzgebung. Die geringe Glücksspielsteuer und die wirtschaftsfreundliche Politik des Landes fördern Investitionen in die Casinobranche weiter. In der Schweiz und Österreich gelten hingegen strenge Regulierungen, die den Betrieb von Casinos erschweren.

Besonders Spieler aus der DACH-Region besuchen gern die Casinovielfalt des kleinen Nachbarlandes, während in Liechtenstein selbst die Spielbanken mit gemischten Gefühlen beäugt werden. Im Angesicht einer Bürgerinitiative gegen Casinowildwuchs und einer Verschärfung der Regularien könnte der Casino-Boom in Liechtenstein schon bald wieder vorbei sein. Die Regierung des Fürstentums werde darüber hinaus bis 2028 keine neuen Konzessionen für Casinos erteilen.

Ermöglicht wird ein flüssiger Datenaustausch über die Einführung eines gemeinsamen Registers, in dem Name und Vorname, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Ausstellungsdatum der Sperre festgehalten werden. Betroffene Spieler sollen nach erfolgter Sperre künftig schriftlich darüber benachrichtigt werden, dass die Sperre auch im jeweils anderen Land gilt.

Vor Einführung der neuen, bilateralen Sperren war es Spielern und Spielerinnen aus der Schweiz und Liechtenstein ein Leichtes, die jeweils andere Landesgrenze zu überqueren und dort zu spielen. Das soll nun verhindert werden. Ob die neue Maßnahme Erfolg hat, wird sich im kommenden Jahr zeigen.

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