Geplantes Casino in Siegburg: Bezirksregierung will die Vorwürfe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz widerlegen

Die Bezirksregierung Köln hat auf die Vorwürfe des BUND reagiert und diese als nicht zutreffend bezeichnet. Während der BUND durch die geplante Merkur-Spielbank in Siegburg den Hochwasserschutz in Gefahr sieht, sprechen Vertreter der Bezirksregierung von einer ökologischen Verbesserung.

Aufnahme mehrerer großer Bagger.

Die Vorbereitungen für den Bau des Casinos in Siegburg sollen bereits begonnen haben (Symbolbild). ©harrydona/pixabay.com

Geplantes Casino soll Hochwasserschutz verbessern

Laut einem Bericht der Kölnischen Rundschau hat die Bezirksregierung Köln sich zu den Vorwürfen des BUND geäußert. Dieser sehe durch das geplante Casino in Siegburg den Hochwasserschutz rund um die Sieg gefährdet und habe deshalb Klage beim Oberverwaltungsgericht eingereicht.

Auf Anfrage der Redaktion der Kölnischen Rundschau habe ein Sprecher der Bezirksregierung die Vorwürfe zurückgewiesen und deutlich gemacht, dass die Klage des BUND genau das Gegenteil erreiche:

Durch die Klage des BUND wird die zeitnahe Umsetzung der sinnvollen (und wichtigen) ökologischen Verbesserung, die auch dem Hochwasserschutz dient, infrage gestellt.Dirk Schneemann, Pressesprecher, Bezirksregierung Köln, Kölnische Rundschau

Laut Auffassung der Bezirksregierung würden die geplanten Maßnahmen eine ökologische Verbesserung bieten. Es sei geplant, die Sieg auf 500 Metern zu renaturieren. Durch die Laufverlängerung werde auch der Hochwasserschutz verbessert. Es sei sogar mit einer Reduzierung von Hochwasserereignissen zu rechnen. Fachämter hätten diese Aussagen im Rahmen des Zulassungsverfahrens bereits bestätigt.

Ein Gutachten soll darüber hinaus belegt haben, dass eine Austrocknung der Sieg auszuschließen sei. Auch Veränderungen der Grundwasserstände würden durch die geplanten Maßnahmen nicht hervorgerufen werden.

Verzögerungen durch die Klage des BUND

Laut der Bezirksregierung sei mit Verzögerungen beim Bau des neuen Merkur-Casinos in Siegburg zu rechnen. Der Grund dafür sei die Klage des BUND, die bereits Anfang Januar eingereicht wurde.

Trotz des drohenden Verfahrens sollen die Bauarbeiten laut der Kölnischen Rundschau bereits begonnen haben. Es werde derzeit der Grund für die Spielbank ausgehoben. Es sei geplant, den Aushub aus der Sieg in einer späteren Phase des Baus einzuarbeiten. Im Zuge der Renaturierung des Flusses würden voraussichtlich große Mengen an Aushub anfallen.

Was ist der BUND?

Die Abkürzung BUND steht für Bund für Umwelt und Naturschutz. Laut eigener Aussage kämpft er für den Schutz von Natur und Umwelt, um die Erde als bewohnbaren Planeten zu erhalten.

Der BUND wurde 1975 gegründet und wird inzwischen von mehr als 674.000 Menschen unterstützt. In ganz Deutschland gibt es mehr als 2.000 ehrenamtliche BUND-Gruppen, die sich mit Themen in ihrer Region befassen.

Themen, die den BUND bewegen, sind unter anderem:

  • Ökologische Landwirtschaft
  • Gesunde Lebensmittel
  • Klimaschutz
  • Ausbau regenerativer Energien
  • Schutz bedrohter Arten
  • Schutz des Waldes und des Wassers

Im Fall des geplanten Casinos in Siegburg sehe der BUND vor allem den Umweltschutz in Gefahr. Er befürchte, dass der Hochwasserschutz reduziert und die Siegaue weiter austrocknen werde.

Wann das Oberverwaltungsgericht Münster über den Fall entscheidet, soll bislang nicht bekannt sein.

Bodenschutz wird beim Bau berücksichtigt

Beim Bau des Casinos müssten laut der Kölnischen Rundschau Vorgaben für den Bodenschutz eingehalten werden. Es dürfe ausschließlich Kies aus der Sieg in das Gewerbegebiet transportiert werden. Es sei nicht möglich, Kies außerhalb zu erwerben und beim Bau zu verwenden.

Die Merkur Group (ehemals Gauselmann-Gruppe) plane, die Spielbank in Siegburg im Herbst 2025 zu eröffnen. Derzeit soll der Stadtverwaltung noch kein Bauantrag vorliegen.

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