Neue Gamstop-Studie: 10 % der männlichen Studenten in Großbritannien geben mehr Geld für Glücksspiel als für Lebensmittel aus
Die britische Organisation für Glücksspiel-Selbstsperren Gamstop hat am 3. März eine neue Studie veröffentlicht. Laut den Studienergebnissen sollen 10 % der männlichen Glücksspieler unter britischen Studenten mehr Geld für Online Casinos und Sportwetten als für Lebensmittel ausgeben. Gamstop fordere daher mehr Aufklärung und Unterstützung an Universitäten.

Neue Gamstop-Studie zeigt höhere Glücksspielausgaben unter Studenten (Symbolbild). © Wikipedia
Glücksspiel statt Lebensmittel: 10 % der Studenten setzen falsche Prioritäten
Eine neue Studie von Gamstop habe gezeigt, dass Studierende in Großbritannien einem zunehmenden Risiko durch Glücksspiel ausgesetzt [Link auf Englisch] seien. Jeder zehnte männliche Student würde laut den Studienergebnissen wöchentlich zwischen 51 und 100 GBP für Glücksspiel ausgeben.
Der Durchschnitt der Ausgaben aller männlichen Studenten würde jedoch bei 33,54 GBP liegen, da viele weniger oder gar nicht spielen würden. Aufgrund der Ausgaben sei es vielen Studenten nicht mehr möglich, ihre Lebensmittel einzukaufen, da das Geld bereits zuvor für Glücksspiel ausgegeben worden sei. Hierzu äußerte sich Gamstop-Geschäftsführerin Fiona Palmer:
Obwohl das Glücksspiel an Universitäten leicht zurückgegangen ist, bleibt das Risiko von Glücksspielsucht unter Studenten deutlich höher als in der allgemeinen Bevölkerung. Studenten müssen über die Konsequenzen des Glücksspiels in der Hoffnung, Geld zu verdienen, aufgeklärt werden.– Fiona Palmer, Geschäftsführerin von Gamstop, iGB
Viele britische Studenten spielen über ihre finanziellen Verhältnisse
Die Untersuchung basiere auf dem jährlichen Student Gambling Survey, der von der Marktforschungsgruppe Censuswide durchgeführt worden sei. In Auftrag gegeben worden sei die Studie von Gamstop, der britischen Organisation für Glücksspiel-Selbstsperren, sowie von Ygam, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich für Aufklärung und Prävention im Bereich Glücksspielsucht einsetze.
Die Ergebnisse würden belegen, dass fast die Hälfte aller studentischen Glücksspieler mehr Geld setzen würden, als sie sich leisten könnten. Zudem seien 17 % der Befragten einem hohen Risiko für Glücksspielsucht ausgesetzt. Besonders verbreitet seienOnline-Sportwetten. Insgesamt würden 25 % der männlichen Studenten im Durchschnitt an 91 Tagen im Jahr Wetten platzieren.
Eine zuletzt durchgeführte Studie der UK Gambling Commission (UKGC) habe zudem aufgezeigt, dass viele Briten Glücksspiel zur Flucht aus dem Alltag nutzen würden.
Gamstop warnt vor Lootboxen und Krypto-Investments
Gamstop sehe zudem einen Zusammenhang zwischen Lootboxen und den Ausgaben für Glücksspiel unter britischen Studenten. Laut der Umfrage würde jeder zweite Student zufällige In-Game-Käufe (Lootboxen) als Glücksspiel betrachten. Zudem hätten 66 % der befragten Studenten angegeben, bereits Geld für Lootboxen in Spielen ausgegeben zu haben.
Innerhalb der letzten 12 Monate hätten 21 % der Befragten zudem in Kryptowährungen investiert, wobei männliche Studenten doppelt so häufig wie ihre weiblichen Kommilitonen digitale Währungen erworben hätten.