OASIS-Spielersperre jetzt online möglich: GGL warnt vor illegalen Anbietern ohne OASIS
Der Hessische Münzautomaten-Verband (HMV) hat in einem Rundschreiben darüber informiert, dass sich Teilnehmer an Glücksspielen in Deutschland künftig direkt auf der Website des Regierungspräsidiums Darmstadt über das OASIS-System sperren könnten. Dies solle Übertragungsfehler verringern und eine schnellere Sperre ermöglichen.
Direkte Sperre ohne Umwege
Alle legalen Glücksspielanbieter in Deutschland müssen den Spielern die Möglichkeit einräumen, sich von der Teilnahme am Glücksspiel über das OASIS-Sperrregister auszuschließen.
Der Glücksspielstaatsvertrag schreibt einen sogenannten Panik-Knopf vor, nach dessen Betätigung ein Spieler für 24 Stunden von sämtlichen legalen Glücksspielen in Deutschland ausgeschlossen wird. Für längere Sperren waren bisher schriftliche Anträge per Post nötig. Dieser umständliche Weg scheint nun deutlich erleichtert worden zu sein, um sich an die Best Practices anderer erfolgreicher Spielschutz-Tools, wie z.B. GAMSTOP in Großbritannien, anzupassen.
Seit einigen Tagen sei ein Online-Portal eingerichtet worden, um die Selbstsperre oder die Sperre einer angehörigen bzw. betreuten Person direkt online einzureichen, wie das Fachmagazin games & business berichtet. Die Identifikation sei auch über die sogenannte BUND-ID möglich, um Übertragungsfehler zu vermeiden.
GGL warnt vor illegalen Anbietern ohne OASIS
Die GGL habe die Spieler dafür sensibilisieren wollen, dass gerade zur Weihnachtszeit die Teilnahme am Glücksspiel mit besonderen Gefahren verbunden sein könne. Spieler sollten an den Feiertagen ihr eigenes Verhalten reflektieren und vor allen Dingen nicht bei illegalen Anbietern am Glücksspiel teilnehmen.
In einer FAQ zu illegalem Glücksspiel warnt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) vor den Risiken und Konsequenzen falls Spieler in Deutschland bei nicht-lizenzierten Anbietern spielen.
Unter anderem erinnert die GGL daran, dass die fehlende Anbindung an das OASIS-System nicht nur eine Gefahr für Spielsüchtige darstelle, sondern darüber hinaus auch eine Straftat darstelle. Sowohl Anbieter als auch Spieler könnten sich auf diese Weise strafbar machen.
Genaue Zahlen zu OASIS-Sperren unklar
Mitte des Jahres hatte die Zeit darüber berichtet, dass 271.400 Menschen derzeit über OASIS vom Glücksspiel ausgeschlossen seien. Unter 10.000 Personen davon seien von Dritten, wie z.B. Angehörigen oder Therapeuten, gesperrt worden. Laufende Zahlen scheinen aber nicht eingesehen werden zu können.
Im Jahr 2026 steht eine umfassende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages an. Dabei dürfte auch von Interesse sein, wie effektiv die Selbstsperre funktioniert. Die GGL hat bereits angekündigt, mehr Geld für die Forschung zur Verfügung stellen zu wollen, um die bisherigen Strategien des Spielerschutzes zu beurteilen.
Die Verfügbarkeit laufender Zahlen zur Anzahl der OASIS-Sperren könnte bei der Untersuchung der unterjährigen Entwicklung der Spielsuchtproblematik in Deutschland helfen. Man darf gespannt sein, ob das Regierungspräsidium Darmstadt oder die GGL die OASIS-Daten künftig transparent und in Echtzeit kommunizieren werden.