Philippinen: POGO-Glücksspiel-Mitarbeiter müssen das Land innerhalb von 60 Tagen verlassen

Nachdem der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr., 66, in der vergangenen Woche das Ende des Offshore-Marktes verkündet hat, wurden weitere Einzelheiten bekannt gegeben. Die hauptsächlich aus China stammenden Glücksspiel-Angestellten in den sogenannten POGOs werden die Philippinen bis September 2024 verlassen müssen.

Aufnahmen von wartenden Passagieren am Flughafen von Manila, Philippinen.

Ausländische POGO-Mitarbeiter in der philippischen Glücksspiel-Industrie haben 60 Tage Zeit, um die Philippinen zu verlassen (Symbolbild). © Wikipedia

Lizenznehmer und Mitarbeiter werden des Landes verwiesen

Die philippinische Einwanderungsbehörde hat in einer Pressemeldung vom 24. Juli [Link auf Englisch] mitgeteilt, dass alle Mitarbeiter von Offshore-Anbietern das Land binnen 60 Tagen verlassen müssen. Die Frist habe am 26. Juli begonnen. Demnach müssten die Personen spätestens im September 2024 ausreisen.

Es handelt sich dabei um Mitarbeiter der sogenannten POGOs. Die Abkürzung steht für Philippine Offshore Gaming Operators und bezeichnet hauptsächlich aus China stammende Glücksspielanbieter. Mit Ausnahme der Sonderverwaltungszone Macau ist Glücksspiel in China verboten: POGOs bieten Glücksspiel von den Philippinen aus an, richten sich aber an Spieler aus China.

Präsident Marcos Jr. verkündete in der vergangenen Woche, den Offshore-Markt bis Ende des Jahres schließen zu wollen und die bisher erteilten Lizenzen zurückzunehmen. Wie jetzt bekannt gegeben wurde, hätten die Lizenznehmer eine 59-tägige Frist ab dem 26. Juli, um ihre Geschäfte auf den Philippinen zu beenden und das Land zu verlassen.

Ab sofort würden keinerlei neue Glücksspiellizenzen für Offshore-Anbieter mehr vergeben. Einen solchen Lizenzstopp hatte es letztmalig im Jahr 2019 auf den Philippinen gegeben.

20.000 Ausreisende erwartet

Die philippinische Einwanderungsbehörde teilt in ihrem Statement mit, dass voraussichtlich 20.000 ausländische Arbeiter das Land im September verlassen würden. 70 % aller POGO-Mitarbeitenden sollen die chinesische Staatsbürgerschaft haben. Ausstehende sowie neu gestellte Visa-Anträge von POGO-Arbeitern würden ab sofort abgelehnt werden.

Der Behörde läge eine Liste mit Personen vor, die für POGOs arbeiten. Auf dieser Grundlage würden die Visa-Anträge von POGO-Mitarbeitenden automatisch abgelehnt.

Wenn Personen das Land nicht innerhalb der 60-Tage-Frist verlassen, werde ein Abschiebeverfahren eingeleitet. Die Geheimdienstabteilung sowie die Fahndungseinheit seien angewiesen, im Lande verbleibende POGO-Mitarbeiter zu verhaften.

Philippinische POGO-Mitarbeiter erhalten finanzielle Unterstützung

Während ausländische POGO-Mitarbeiter des Landes verwiesen werden, erhalten die philippinischen Arbeiter Unterstützung durch die Behörden. Es werde derzeit geprüft, ob den Mitarbeitern eine Arbeitslosenversicherung zustehe.

Bienvenido Laguesma, 73, der Arbeitsminister der Philippinen, erklärte, dass seine Behörde sich den philippinischen POGO-Mitarbeitern annehmen werde. Die Arbeitslosigkeit im Land werde sich laut seiner Aussage durch das kommende Verbot nicht erhöhen.

Vielmehr werde er versuchen, den entlassenen Mitarbeitern neue Jobs zu vermitteln. Dabei würde das Fachwissen der Personen berücksichtigt. Auch Weiterbildungen seien in Planung.

China begrüßt das Ende der POGOs

Nachdem der philippinische Präsident das Verbot von POGOs verkündet hat, meldete sich inzwischen auch die chinesische Botschaft zu Wort. Sie begrüße das geplante Verbot und hob hervor, dass die Entscheidung die gemeinsamen Interessen der Menschen beider Länder vertrete:

Wir haben die Ankündigung von Präsident Marcos, alle POGOs zu verbieten, zur Kenntnis genommen und begrüßen diese Entwicklung. Wir glauben, dass diese Entscheidung die Meinung des philippinischen Volkes widerspiegelt und den gemeinsamen Interessen der Menschen beider Länder dient., chinesische Botschaft auf den Philippinen, Philippine News Agency

In diesem Zusammenhang gab die chinesische Botschaft an, strikt gegen chinesische Staatsbürger vorzugehen, die an ausländischen Glücksspielunternehmen beteiligt seien. Die Botschaft werde bei der Strafverfolgung weiterhin eng mit den Philippinen zusammenarbeiten, um die Sicherheit beider Völker zu schützen.

Wie mit den ausgewiesenen chinesischen POGO-Mitarbeitern verfahren werden soll und ob ihnen in ihrem Heimatland eine Strafe droht, wurde bislang nicht bekannt gegeben.

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