Prozessauftakt gegen Glücksspiel-Mörder vor Landgericht Düsseldorf
Im April 2024 kam es zu tödlichen Schüssen vor einer Bar in Düsseldorf. Ein 52-jähriger Mann aus dem Kosovo habe einen 38-jährigen Barbesitzer aufgrund von Glücksspielschulden erschossen. Knapp sechs Monate nach der Tat startet der Prozess gegen den Angeklagten vor dem Landgericht Düsseldorf.
Barbesitzer in Düsseldorf mit vier Schüssen getötet
Am 28. April fielen tödliche Schüsse vor einer Bar im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt. Laut Augenzeugen schoss Rrustem R. das Opfer vor dessen Lokal zunächst mit zwei Schüssen nieder. Auf den am Boden liegenden 38-jährigen Aleks M., der auch in der Deutschrap-Szene bekannt war, feuerte er anschließend zwei weitere Schüsse ab. Alle Wiederbelebungsversuche der eingetroffenen Sanitäter scheiterten, sodass das Opfer noch vor seiner Bar verstarb.
Unmittelbar nach der Tat konnte der 52-jährige Täter von der Polizei widerstandslos festgenommen werden. Knapp sechs Monate nach der Tat kam es am 22. Oktober zum Prozessauftakt gegen den Angeklagten vor dem Landgericht Düsseldorf. Die Vorwürfe gegen Rrustem R. lauten Totschlag und Verstoß gegen das Waffengesetz. Die Waffe habe er laut eigener Aussage bereits vor einiger Zeit bei einem Schwarzmarkthändler in Köln gekauft.
Was ist über das Opfer Aleks M. bekannt?
Aleks M. war Betreiber einer Bar im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt und Inhaber einer Personalvermittlung. Eine gewisse Bekanntheit erlangte er jedoch als Rapper in der deutschen Hip-Hop-Szene. Er arbeitete unter anderem mit Größen des Deutschraps wie Kollegah und Sun Diego zusammen. Zudem trat er auch als Solokünstler unter dem Namen Aleks M. auf.
Sein großer Durchbruch in der Musikszene blieb ihm als Künstler allerdings verwehrt. Die deutsche Hip-Hop-Szene rätselte kurz nach seinem Tod in den Sozialen Medien über die möglichen Hintergründe der Tat:
Glücksspielschulden mögliche Ursache für tödliche Schüsse
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft des Landgerichts Düsseldorf könnten Glücksspielschulden des Angeklagten ein Grund für die tödlichen Schüsse gewesen sein. Das Opfer habe in seinem Lokal illegales Glücksspiel angeboten. Rrustem R. habe hohe Summen beim Glücksspiel mit Würfeln verloren und Aleks. M insgesamt 15.000 Euro geschuldet.
Rrustem R. habe am ersten Prozesstag behauptet, dass Aleks M. vor dem Lokal im Streit um das Geld zuerst eine Pistole auf ihn gerichtet habe und er mit den Worten Lass das versucht habe, ihn vom Gebrauch der Waffe abzuhalten. Da Aleks M. nicht darauf reagiert habe, habe er aus Notwehr mit seiner eigenen Pistole zuerst geschossen.
Laut Gericht sollen zudem Handy-Aufnahmen eines Augenzeugen aus der Tatnacht zeigen, wie der Angeklagte mit gezogener Waffe über dem bereits angeschossenen und am Boden liegenden Opfer steht.
Für den Gerichtsprozess gegen den Angeklagten sind bis zum 13. Januar 2025 insgesamt 17 Verhandlungstage geplant.