Glücksspiel-Razzia in Düsseldorf: Spielautomat sichergestellt, Drogen gefunden & Beweise in Mordfall gesammelt?
Am vergangenen Freitag hat die Polizei in Düsseldorf mehrere Bars und Kneipen wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels durchsucht, wie Medien übereinstimmend berichten. Trotz weniger handfester Beweise sei die Düsseldorfer Polizei zufrieden und habe sich entschlossen im Kampf gegen den Schwarzmarkt positioniert.
Mordfall als Anlass für Ermittlungen
Bei der koordinierten Aktion hätten 15 Polizeibeamte, das Ordnungsamt und die Bezirksregierung rund 60 Menschen in verschiedenen Bars und Kneipen kontrolliert, wie der WDR berichtet.
Anlass für die Razzia sei unter anderem der Mord an einem Düsseldorfer Gastwirt gewesen, der sich am 28. April 2024 zugetragen habe. Der ehemalige Gangster-Rapper soll vor seinem Lokal regelrecht hingerichtet worden sein.
Da bei dem 38-jährigen Verbindungen in die Glücksspielszene vermutet worden seien, habe die Polizei in dieser Richtung nach weiteren Hinweisen gesucht. Denkbar sei, dass der mutmaßliche Mörder Spielschulden gehabt haben könnte.
Nur ein Spielautomat sichergestellt
Miriam Brauns, Polizeipräsidentin in Düsseldorf, habe Einblicke in die Ermittlungstaktik gegeben. Meist seien demnach schon auf den ersten Blick Anzeichen zu erkennen, dass es sich um ein Etablissement handele, in dem Glücksspiel stattfinde:
Es gibt Kameras über jedem Tisch. So dass sie schon wissen, dass das keine normale Bar oder Restaurant sein mag. Niemand wird von drei Kameras beobachtet, wenn er etwas trinkt. – Miriam Brauns, Polizeipräsidentin in Düsseldorf, Quelle: WDR
Letztlich sei bei der Razzia jedoch nur ein Spielautomat ohne Geldinhalt sichergestellt worden. Außerdem hätten die Beamten Drogen, darunter Ecstasy und Kokain, gefunden. Ob die Ermittler wichtige Hinweise im Mordfall hätten sicherstellen können, sei nicht kommentiert worden.
Begleitkriminalität in der illegalen Glücksspielszene
Laut Brauns zeige der aktuelle Fall einmal mehr, dass das illegale Glücksspiel häufig eng mit anderen Straftaten, wie der Geldwäsche oder dem Drogenhandel, verbunden sei.
Allerdings habe Brauns davor gewarnt, die von Justizminister Marco Buschmann angestoßene Entkriminalisierung des Glücksspiels voranzutreiben, die sich argumentativ auf die Begleitkriminalität stütze.
Buschmann argumentiere, dass das Strafgesetzbuch genug Anhaltspunkte biete, um gegen die Begleitkriminalität des illegalen Glücksspiels zu ermitteln. Das illegale Glücksspiel selbst solle zur Ordnungsstrafe herabgestuft werden, was nicht nur bei der Düsseldorfer Polizeipräsidentin auf Unverständnis stoße.
Düsseldorfer Polizei möchte Kontrolldichte erhöhen
Die Razzia sei nicht die erste ihrer Art in Düsseldorf in diesem Jahr gewesen. Bei Durchsuchungen in Düsseldorfer Bars Ende März sei die Polizei auf deutlich mehr Geldspielgeräte gestoßen. Zudem sei ein sechsstelliger Geldbetrag sichergestellt worden.
Brauns habe erklärt, man wolle weiterhin “Nadelstiche setzen” und die Kontrolldichte zukünftig sogar noch erhöhen. Es handle sich um einen Kampf gegen das organisierte Verbrechen, der mit viel Ausdauer geführt werden müsse.