Schweizer Casino Verband legt Jahresbericht für 2023 vor: Mehr Mitglieder und steigende Online-Umsätze sorgen für positives Fazit

Auf einer Versammlung der schweizerischen Casino-Branche am 22. Mai 2024 hat der Schweizer Casino Verband eine positive Bilanz trotz leicht rückläufiger Umsätze im terrestrischen Geschäft gezogen. Besonders der Beitritt der Swiss Casinos in den Verband sei ein wichtiges Signal.

Screenshot aus dem Jahresbericht 2023/24 des Schweizer Casino Verbandes

Laut Jahresbericht 2023/24 des Schweizer Casino Verbandes sei das Online-Geschäft stark gewachsen. © Schweizer Casino Verband

Niedrigerer Bruttospielertrag kein Anlass zur Sorge

Dem offiziellen Jahresbericht des Schweizer Casino Verbandes zufolge, habe sich der Bruttospielertrag (BSE) in den 21 stationären Spielbanken der Schweiz gegenüber 2022 um 1,1 % auf 622,9 Millionen CHF (ca. 628 Millionen Euro) verringert.

Interessant ist dabei zu sehen, dass das Casino in Mendrisio (+ 10,7 %) die Zürcher Spielbank (-7,6 %) überholt habe. Eine gewaltige Steigerung des BSE in Höhe von 86,5 % habe es zudem in St. Moritz gegeben, allerdings habe dieser nur bei 3,8 Millionen CHF gelegen, sodass dieser Erfolg nicht so stark zum Gesamtergebnis beiträgt.

Eine Begründung dafür, warum die Umsatzzahlen über alle Standorte hinweg leicht rückläufig ausfallen, wird im Jahresbericht nicht geliefert. Allerdings werde der Schwarzmarkt für Online-Glücksspiele zumindest als Problemfaktor thematisiert, der die Kanalisierung in den legalen Markt behindere. Ein möglicher Zusammenhang sei bereits häufiger unterstellt worden.

Alle Online-Casinos der Schweiz wachsen

Trotz eines geschätzten Schwarzmarktanteils von 40 %, der damit leicht unter dem in Deutschland vermuteten Anteil liege, sei das Wachstum der Online-Casinos in der Schweiz weiterhin sehr positiv.

Jeder der zehn offiziell lizenzierten Anbieter habe im Jahr 2023 mehr umgesetzt als im Jahr 2022. An der Spitze stehe der Anbieter mycasino.ch, das Online-Angebot des Casinos in Luzern. Mit einem BSE von 95 Millionen CHF habe die virtuelle Spielbank mehr Umsatz erzielt als jedes stationäre Casino der Schweiz.

Spannend ist, dass die Anbieter Goldengrand.ch, 7melons.ch und GAMRFIRST.ch hohe zweistellige Wachstumsraten im abgelaufenen Jahr verzeichnet hätten. Allerdings lägen sie gemessen am Gesamtumsatz weiterhin auf den letzten Plätzen.

Lizenzvergabe abgeschlossen: Planungssicherheit für 20 Jahre

Jüngst wurde auch bekannt, dass die durch den Schweizer Bundesrat vergebenen Glücksspiel-Lizenzen ab dem Jahr 2025 allesamt gewährt wurden, sodass für die bestehenden und neuen Standorte Planungssicherheit für 20 Jahre besteht.

Gerhard Pfister, Präsident des Schweizer Casino Verbandes, habe sein Wohlwollen über die Entscheidung des Bundesrates ausgedrückt:

Die Erteilung der neuen Konzessionen ist ein Meilenstein. Der Bund hat erkannt, dass die heutigen Spielbanken einen sicheren und verantwortungsvollen Betrieb gewährleisten und in ihrer Region einen grossen volkswirtschaftlichen Nutzen generieren. Gerhard Pfister, Präsident des Schweizer Casino Verbandes, Quelle: Schweizer Casino Verband

Ab 2025 wird die Anzahl der Standorte für stationäres Glücksspiel auf 22 ansteigen, da der Standort in Schaffhausen geschlossen, dafür aber neue Spielbanken in Prilly (bei Lausanne) und Winterthur eröffnet werden.

Die Anzahl der Online-Anbieter wird zudem auf 12 anwachsen. Die Casinos in Locarno und St. Moritz haben sich die Lizenz gesichert, um ins Online-Geschäft einzusteigen. Unter welcher Website diese Angebote zu erreichen sein werden, ist noch nicht bekannt.

Verband wirbt für geschlossene Haltung

Abschließend habe der Schweizer Casino Verband auf die Gefahren des illegalen Glücksspiels hingewiesen und in diesem Zusammenhang betont, wie wichtig das gemeinsame Handeln der lizenzierten Anbieter sei.

Mit dem nun erfolgten Beitritt von Swiss Casinos mit seinen vier Standorten zum Schweizer Casino Verband seien alle legalen Casino-Anbieter im stationären und digitalen Bereich unter einem Dach organisiert.

Gemeinsam wolle man sich mit einer einheitlichen und geschlossenen Ausrichtung dem illegalen Markt entgegenstellen, um attraktive und sichere Bedingungen für Spieler in der Schweiz zu schaffen.

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