Australien: Verbot des Glücksspiels mit Kreditkarten tritt in Kraft
Am 11. Juni 2024 ist in Australien das Verbot des Glücksspiels mit Kreditkarten in Kraft getreten. Die Entscheidung wurde bereits im November letzten Jahres gefällt durch eine Änderung im australischen Glücksspielrecht, der Interactive Gambling Amendment (Credit and Other Measures) Bill 2023.
In Australien ist das Verbot von Kreditkartenzahlungen beim Glücksspiel am 11. Juni 2024 in Kraft getreten (Symbolbild). ©OnlineCasinosDeutschland.com/DALL-E
Kreditkartenverbot umfasst Online-Glücksspiele und landbasierte Spielbanken
Die neue Regelung wurde bereits im September vergangenen Jahres als Bestandteil des Interactive Gambling Amendment Bill 2023 vorgestellt. Laut einem Artikel des Glücksspiel-Nachrichtenportals iGB [Link auf Englisch] betrifft die Änderung des Interactive Gambling Act 2001 sowohl Online Casinos und Wettanbieter als auch stationäre Spielbanken in Australien.
Lediglich australische Lotterien und Keno sind von dem Kreditkartenverbot ausgeschlossen. Einsätze für diese Art des Glücksspiels können weiterhin mit geliehenem Geld per Kreditkarte bezahlt werden.
Die Übergangsphase von sechs Monaten ist abgeschlossen
Um das Kreditkartenverbot umzusetzen, wurde den Glücksspielanbietern zuvor eine Übergangsphase von sechs Monaten gewährt. Lizenzierte Anbieter müssen ab sofort mit empfindlichen Strafen von bis zu 144.025 Euro rechnen, sofern sie den Spielern weiterhin Zahlungen per Kreditkarte ermöglichen.
Die australische Regulierungsbehörde, Australian Communications and Media Authority (ACMA), hat durch die Gesetzesänderung zudem weitere Befugnisse zur Durchsetzung neuer und bestehender Strafvorschriften erhalten. Hierzu äußerte sich Amanda Rishworth, Ministerin für soziale Dienste in Australien:
Unsere Regierung nimmt unsere Verantwortung ernst, Schäden durch Online-Wetten zu verhindern und zu verringern. […] Unser Kreditkartenverbot wird dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Sie können Ihre Kreditkarte nicht zum Platzieren einer Wette bei landbasierten Glücksspielen verwenden. Jetzt gelten die gleichen Regeln für Online-Glücksspiele.– Amanda Rishworth, Ministerin für soziale Dienste in Australien, iGB
Online-Glücksspiel mit Kreditkarte in Deutschland: Ein kontroverses Thema
In Deutschland haben Glücksspieler weiterhin die Möglichkeit, per Kreditkarte in Online Casinos und bei Wettanbietern einzuzahlen. Viele Spieler greifen auf diese Zahlungsmöglichkeit zurück, um Einzahlungen innerhalb weniger Momente zu transferieren. Zahlungen mit einer Kreditkarte beim Online Glücksspiel sind jedoch in Deutschland umstritten und ein viel diskutiertes Thema.
Spielsuchtexperten führen ein erhöhtes Risiko der Verschuldung als einen wesentlichen Kritikpunkt an. Es bestehe die Gefahr der Überschuldung und der Entwicklung eines problematischen Spielverhaltens, da innerhalb kurzer Zeit hohe Summen auf das Spielerkonto eingezahlt werden können. Obwohl sich viele Problemspieler bewusst seien, dass es sich um geliehenes Geld handele, könnten sie darauf vertrauen, den großen Gewinn zu erzielen und einer möglichen Verschuldung zu entgehen. Das Risiko, noch tiefer in die Schuldenfalle zu geraten, werde daher häufig ausgeblendet.
In Großbritannien ist die Verwendung einer Kreditkarte für Zahlungen beim Online Glücksspiel hingegen seit April 2020 verboten [Link auf Englisch], um eine drohende Überschuldung der Spieler und die Entstehung von Glücksspielschäden einzudämmen.
Es stellt sich die Frage, warum Kreditkartenzahlungen in Deutschland trotz strenger Glücksspielregeln und eines restriktiven Spielangebots weiterhin erlaubt sind. Man könnte vermuten, dass Spieler in Deutschland bei einem Kreditkartenverbot auf Anbieter ohne deutsche Lizenz ausweichen könnten, die weiterhin Zahlungen per Kreditkarte ermöglichen und ein umfassendes Glücksspielangebot online zur Verfügung stellen.
Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Glücksspielschäden in Australien
Neben dem Verbot von Kreditkartenzahlungen sind in Australien weitere Maßnahmen zum Spielerschutz eingeführt worden. Hierzu gehört das nationale Selbstausschlussregister BetStop. Seit vergangenem August haben sich über 22.000 Australier selbst vom Glücksspiel ausgeschlossen.
Weiterhin sind Glücksspielanbieter in Australien dazu verpflichtet, eine Identitätsprüfung der Spieler bei der Registrierung durchzuführen und ihnen monatlich eine Aufstellung ihrer Gewinne und Verluste zu übersenden.
Es bleibt abzuwarten, ob das Verbot von Kreditkartenzahlungen in Australien sich positiv auf den Spielerschutz und die Zahlen der Problemspieler auswirken wird.
