Versuchter Lotterie-Betrug in Italien: Drei Männer und wollen sich 10 Mio. EUR mit gefälschten Rubbellos erschwindeln
Bei der italienischen Lotterie Maxi Miliardario wurde ein unglaublicher Betrugsversuch aufgedeckt. Drei Spieler, die mit ihrem Rubbellos kein Glück gehabt haben, sollen die Zahlen kurzerhand gefälscht haben, um sich einen Gewinn von 10 Mio. EUR zu erschleichen.
Zwei Zahlen fehlten zum Hauptgewinn
Wie die Gazzetta del Mezzogiorno [Link auf Italienisch] berichtet, habe es bei der Lotterie Maxi Miliardario einen schweren Betrugsversuch gegeben. Drei Männer im Alter zwischen 46 und 51 Jahren hätten in Tarent, Apulien, gemeinsam ein Rubbellos der Lotterie gekauft. Nach dem Freirubbeln der Zahlen hätten sie festgestellt, dass ihnen lediglich zwei Zahlen für den Gewinn von 10 Millionen EUR gefehlt hätten.
Daraufhin sollen die drei Männer beschlossen haben, das Rubbellos zu fälschen. Sie sollen die zwei entsprechenden Zahlen geändert haben, um den Hauptgewinn einzukassieren. Dabei habe es sich um zwei Zahlen in dem Feld Maxi-Bonus gehandelt, die den Gewinn insgesamt verzehnfacht hätten.
Um ihren Betrug zu verdecken, seien sie anschließend mit dem Los sogar zu einem Notar gegangen. Dieser habe dessen Echtheit bestätigt.
Lotteriegesellschaft deckt Betrugsversuch auf
Als die drei Männer den Schein bei der Lotteriegesellschaft eingelöst hätten, sei der Betrug jedoch schnell aufgeflogen. Es heißt, es habe sich bei der Fälschung um einen ungeschickten Versuch gehandelt, die Lotteriegesellschaft zu betrügen.
Der Fall sei der Staatsanwaltschaft gemeldet worden. Die drei Angeklagten müssten sich in den kommenden Wochen vor einem Gericht verantworten. Ihnen werde Urkundenfälschung, Hehlerei und versuchter Betrug vorgeworfen.
Lotterie-Betrug weltweit verbreitet
Der Fall aus Italien ist bei weitem nicht der Einzige, bei dem Lottospieler versucht hätten, sich den Jackpot zu ergaunern. In Großbritannien soll es vor einigen Jahren einen ähnlichen Fall gegeben haben.
Ein Mann habe im Jahr 2009 den Lotto-Jackpot geknackt und 2,8 Millionen EUR gewonnen. Lange Zeit habe es Ermittlungen gegen ihn gegeben, ehe ihm im Jahr 2018 nachgewiesen werden konnte, den Lottoschein gefälscht zu haben. Dafür habe er mit einem IT-Mitarbeiter des damaligen Betreibers der National Lottery Camelot zusammengearbeitet. Dieser habe ihm dabei geholfen, den Schein zu fälschen.
Der Mitarbeiter habe den Betrug anschließend zugegeben und Selbstmord begangen. Der Beschuldigte habe im Jahr 2019 eine Gefängnisstrafe von 9 Jahren erhalten [Link auf Englisch].
Doch es sind nicht nur Fälschungen, mit denen Menschen in der Vergangenheit versucht haben, sich einen Lottogewinn zu erschwindeln. In Spanien habe im Jahr 2012 ein Lotterieverkäufer einen Lottoschein an sich genommen und selbst eingelöst.
Der Gewinn habe 4,7 Millionen EUR betragen. Zuvor habe der Lotterieverkäufer dem rechtmäßigen Gewinner gesagt, der Schein habe nur einen Euro gewonnen und diesen an sich genommen.
Auch dieser Schwindel flog auf. Die Geschichte des Lotterieverkäufers sei voller Ungereimtheiten gewesen. Deshalb hätten die Behörden ihm den Gewinn nicht ausgezahlt und ihn stattdessen wegen Betrugs angeklagt. Als die Behörden den rechtmäßigen Gewinner ermittelt hätten, sei dieser jedoch bereits verstorben gewesen.
Glücksspiel in Apulien immer beliebter
Die italienische Zeitung Gazzetta del Mezzogiorno berichtet, dass Glücksspiel in der süditalienischen Region Apulien immer beliebter werde. Im vergangenen Jahr habe es einen deutlichen Anstieg bei den Spieleinsätzen gegeben.
Diese hätten sich auf 1,2 Milliarden EUR erhöht. Dieser Betrag setze sich aus den Einnahmen aus Spielautomaten, Sportwetten, Lotteriespielen und Rubbellosen zusammen.
Es gibt bereits seit einiger Zeit Berichte darüber, dass Glücksspiel in ganz Italien an Beliebtheit zunehme. Im europäischen Vergleich gäben die Italiener das meiste Geld für Glücksspiel aus. Im Jahr 2022 hätten Spieler in Italien mehr als 136 Milliarden EUR für Glücksspiel ausgegeben.
Gleichzeitig seien auch die Zahlen zur Spielsucht gestiegen. Obwohl die italienische Regierung bereits seit einigen Jahren versucht, die Gefahr für problematisches Glücksspiel zu verringern, scheint es ihr bislang nicht gelungen zu sein.