Elaine Wynn ist tot: Las-Vegas-Legende und Bildungsikone stirbt mit 82 Jahren
- Elaine Wynn war Mitgründerin von Mirage und Wynn Resorts und prägte Las Vegas entscheidend mit
- Steve Wynns Ex-Frau ist am 15. April 2025 im Alter von 82 Jahren verstorben
- Ihr Engagement für Kunst und Kultur hinterlässt ein bleibendes Vermächtnis in Nevada

Elaine Wynn ist im Alter von 82 Jahren verstorben. © Governor Jim Justice/wikipedia
Mitbegründerin des Wynn-Casino-Imperiums verstorben
Wie die amerikanische Tageszeitung LA Times [Link auf Englisch] berichtet, sei Elaine Wynn, Mitbegründerin von Mirage Resorts und Wynn Resorts, am 15. April 2025 im Alter von 82 Jahren verstorben. Die gebürtige New Yorkerin und langjährige Bewohnerin von Las Vegas habe als treibende Kraft hinter der Transformation der Glücksspielmetropole zur Luxusdestination gegolten.
Bereits 1967 sei das Paar nach Las Vegas gezogen, wo es mit Investitionen in das Frontier Hotel erste Schritte in der Branche gemacht habe. In den folgenden Jahrzehnten hätten sie gemeinsam ein beispielloses Imperium in der Glücksspiel- und Hotelindustrie entwickelt. Zusammen mit ihrem Ex-Ehemann Steve Wynn habe sie ikonische Resorts wie The Mirage geschaffen. Weitere Meilensteine wie Treasure Island (1993) und das Bellagio (1998) seien danach gefolgt. Elaine Wynn sei dabei nicht nur stille Teilhaberin, sondern aktiv in kreative Entscheidungen und Mitarbeiterpolitik eingebunden gewesen.
Nach dem Verkauf von Mirage Resorts an MGM im Jahr 2000 habe das Paar Wynn Resorts gegründet, mit Elaine als Mitgründerin, Investorin und Aufsichtsratsmitglied. 2005 sei dann das Wynn Las Vegas eröffnet worden, gefolgt vom Encore 2008.
Nach ihrer Trennung im Jahr 2010 habe Elaine Wynn verstärkt Führungsrollen übernommen – insbesondere aber nach dem Rückzug von Steve Wynn im Jahr 2018, als dieser nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens seine Anteile verkauft habe. Laut Unternehmensangaben habe sie zuletzt rund 9,5 Millionen Aktien von Wynn Resorts gehalten – und damit fast 9 % des Unternehmens. Ihr Vermögen sei auf rund 1,9 Milliarden USD geschätzt worden.
Visionärin für Bildung und soziale Gerechtigkeit
Wynn habe in ihrem Umfeld hohes Ansehen genossen, nicht zuletzt, weil sie sich stark im Bildungsbereich engagiert habe: Bereits in den 1990er-Jahren habe sie demnach das Charity-Programm Communities In Schools (CIS) nach Nevada gebracht und die Organisation landesweit ausgebaut. Ihr Ziel sei es stets gewesen, jedem Kind Zugang zu Bildungschancen zu ermöglichen, so CIS-CEO Rey Saldaña.
Das Imperium Wynn – Ein Blick auf die Resorts
Elaine Wynn prägte das Bild von Las Vegas, wie man es heute kennt – und sie gestaltete einige der legendärsten Resorts der Stadt entscheidend mit. Hier ein kompakter Überblick über die bedeutendsten Projekte ihres Wirkens:
- The Mirage (1989): Das erste echte Megaresort am Strip setzte neue Maßstäbe – mit tropischem Flair, Tigergehege und einer spektakulären Vulkanshow vor dem Eingang.
- Bellagio (1998): Berühmt für seine tanzenden Fontänen, die beeindruckende Glaskunst im Foyer und eine der ersten hochkarätigen Kunstgalerien in einem Hotel.
- Wynn Las Vegas (2005): Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung das teuerste Hotel der Welt. Elaine Wynn verlieh dem Resort ihren unverwechselbaren Touch – ein Mix aus diskretem Luxus, Kunst und Architektur.
- Encore (2008): Als luxuriöse Erweiterung des Wynn Resorts konzipiert, bietet das Encore eine intime Atmosphäre, edles Design und ein Boutique-Erlebnis inmitten des Las Vegas Strip.
Neben ihrer Arbeit im Casino- und Bildungsbereich sei Elaine Wynn auch eine bedeutende Kunstförderin gewesen. Als Co-Vorsitzende des Los Angeles County Museum of Art (LACMA) und Treuhänderin des Kennedy Centers habe sie sich für einen breiten Zugang zur Kunst eingesetzt. Sie habe etwa 50 Millionen USD für das neue LACMA-Gebäude gespendet und gemeinsam mit Architekt Francis Kéré ein Projekt für ein Kunstmuseum in Las Vegas initiiert – damals eine der größten US-Städte ohne eigenes Kunsthaus. Der Nordflügel der neuen Galerie trage inzwischen ihren Namen: Elaine Wynn Wing.
Egal, wo die Leute sind oder wohin sie gehen, es gibt keinen Ort auf der Welt wie Las Vegas. Wenn man an einen Moment denkt, in dem man Spaß hat und sich amüsiert – egal wie ernst und seltsam Dinge manchmal laufen – müssen wir alle lachen und tanzen und anderen Menschen beim Singen und Performen zusehen.”–Elaine Wynn, LA Times
In ihrer Heimatstadt habe sie sich zudem im Smith Center und für die University of Nevada, Las Vegas (UNLV) engagiert, wo sie Stipendienfonds, Kunst- und Performanceprogramme sowie einen Rosengarten zu Ehren ihrer Mutter finanziert habe. Als Kunstsammlerin habe sie 2013 international für Aufsehen gesorgt, als sie ein Werk von Francis Bacon für 142,5 Millionen USD erworben habe – damals ein Rekordpreis für ein Kunstwerk.
Eine Frau, die Las Vegas prägte – weit über den Strip hinaus
In Nachrufen wie dem der UNLV [Link auf Englisch], wurde Wynn als Kraft der Natur beschrieben, als Frau mit Weitblick, Mitgefühl und einem tiefen Sinn für Verantwortung.
Nicht zuletzt sei Elaine Wynn Mutter zweier Töchter, Kevyn und Gillian, sowie Großmutter von sieben Enkelkindern gewesen. In den Worten ihrer Wegbegleiter bleibt sie nicht nur als Geschäftsfrau oder Philanthropin in Erinnerung – sondern als Visionärin, die Träume in Realität verwandelte.