Eurovision Song Contest 2025: Wettquoten für deutschen Beitrag im freien Fall – hat Raab die falsche Entscheidung getroffen?

Seit Anfang März steht fest, dass das Geschwister-Duo Abor & Tynna Deutschland beim Eurovision Song Contest 2025 in Basel vertreten wird. Mit ihrem Song Baller gewannen sie den ESC-Vorentscheid von Entertainer Stefan Raab, 58. Die aktuellen Wetten der Buchmacher sind allerdings düster – sie sehen den deutschen Beitrag derzeit auf Platz 24.

Aufnahme der Bühne des Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool.

Wird Deutschland beim ESC 2025 erneut auf den letzten Rängen landen (Symbolbild)? © Wikipedia

Abor & Tynna gewinnen den Vorentscheid

Nachdem Deutschland beim Eurovision Song Contest in den vergangenen Jahren wiederholt auf dem letzten Platz gelandet ist, sollte dieses Jahr alles anders werden. Entertainer Stefan Raab hat in den letzten Wochen im Rahmen seiner Show Chefsache ESC den deutschen Teilnehmer für Basel gesucht.

Seit dem Finale am 1. März steht fest, dass das Duo Abor & Tynna, das aus Österreich stammt, für Deutschland beim ESC antreten wird. Ihr Song Baller wurde in der Finalshow mit 34,91 % der Zuschaueranrufe zum Sieger gekürt:

Der Song gelangte auf Anhieb auf Platz 13 der offiziellen deutschen Charts. Auf der Musik-Streaming-Plattform Spotify hat der Song inzwischen knapp 3 Millionen Streams. Dennoch werden sowohl der Song als auch der Vorentscheid seit dem Finale massiv kritisiert.

Buchmacher sehen deutschen Beitrag auf den letzten Plätzen

Das Finale des Eurovision Song Contest 2025 wird am 17. Mai in der Schweiz stattfinden. Nachdem im vergangenen Jahr bekannt gegeben wurde, dass Stefan Raab den ESC-Vorentscheid leiten würde, war die Euphorie bei ESC-Fans groß. Ein Blick auf das aktuelle Wett-Angebot dürfte jedoch für Ernüchterung sorgen.

Die Buchmacher rechnen dem deutschen Beitrag kaum eine Chance auf den Sieg aus. Stattdessen sehen sie Deutschland derzeit auf Platz 24 von 26. Ein Blick auf das Wettangebot zeigt, dass die Quote für einen Sieg von Abor & Tynna derzeit bei 101,00 liegt. Die Prognose der Buchmacher ist somit mehr als düster.

Besonders bitter dürfte sein, dass einige Nationen ihr Lied für den Eurovision Song Contest noch nicht bestimmt haben, bei den Quoten aber dennoch vor Deutschland liegen. Das gilt beispielsweise für Frankreich und Georgien.

Die besten Chancen auf den Sieg haben laut den Buchmachern derzeit folgende Nationen:

  • 1. Schweden: KAJ – Bara bada bastu (3,50)
  • 2. Österreich: JJ – Wasted love (4,00)
  • 3. Israel: Yuval Raphael – New Day Will Rise (5,50)
  • 4. Frankreich: Louane (7,00)
  • 5. Niederlande: Claude – C’est la vie (9,00)

Deutsche ESC-Fans haben keinerlei Möglichkeit, auf den Sieger des Wettbewerbs zu wetten. In Deutschland sind Unterhaltungswetten nicht gestattet, lediglich Sportwetten sind durch den Glücksspielstaatsvertrag erlaubt.

Deutschland und der ESC: In den vergangenen Jahren keine Erfolgsgeschichte

Nachdem Deutschland den ESC letztmalig im Jahr 2010 mit Lena Meyer-Landrut, 33, gewonnen hatte, verliefen die letzten 14 Jahre für die deutschen Teilnehmer katastrophal.

Insgesamt viermal landeten die deutschen Beiträge seit dem Jahr 2010 auf dem letzten Platz. Ob Lord of the Lost, Malik Harris, 27, oder Ann Sophie, 34: Sie alle konnten die Zuschauer des weltweit größten Musik-Wettbewerbs nicht überzeugen. Darüber hinaus wurden die deutschen Teilnehmer in den letzten Jahren dreimal auf den vorletzten Platz gewählt.

Es gab jedoch auch einen Lichtblick: Im Jahr 2018 erreichte Michael Schulte, 34, mit seiner Darbietung seiner Ballade You Let Me Walk Alone den vierten Rang beim ESC. Dass Abor & Tynna dies gelingen könnte, scheint derzeit unwahrscheinlich.

Scharfe Kritik am ESC-Vorentscheid in den sozialen Medien

Nicht nur die Buchmacher scheinen keinen Gefallen an Baller von Abor & Tynna zu finden. Auch in den sozialen Medien häuft sich die Kritik an dem Song. ESC-Fans kritisieren, dass der Songtext zu simpel sei. Darüber hinaus wird auch die Stimme der Sängerin Tynna kritisiert. Fans befürchten, dass Deutschland erneut eine Blamage beim ESC droht.

Darüber hinaus sind auch Stefan Raab sowie der Vorentscheid seit Wochen harscher Kritik ausgesetzt. Besonders die kurzfristige Regeländerung – bei der die Jury im Finale eine Vorauswahl traf – scheint vielen Fans übel aufgestoßen zu sein.

Aufnahme von Peter Henrici, dem Sänger der Band Feuerschwanz.

Wäre die Band Feuerschwanz die bessere Wahl gewesen? © Wikipedia

Denn die Jury hatte durch ihre Vorauswahl verhindert, dass der Publikumsliebling und Favorit Feuerschwanz ins Finale einzieht. In den sozialen Medien scheinen viele Fans überzeugt zu sein, dass Deutschland mit Feuerschwanz und ihrem Song Party in the Knightclub eine bessere Chance auf einen Sieg hätte.

Hat Stefan Raab sich verzockt?

Die anfängliche Freude scheint inzwischen verflogen zu sein: Nachdem viele Fans begeistert waren, dass Entertainer Stefan Raab den deutschen ESC-Vorentscheid leiten würde, scheint die Stimmung mittlerweile gekippt zu sein. Die Qualität der Beiträge sowie die kurzfristige Regeländerung haben für Ernüchterung bei den Fans gesorgt. Die aktuellen Wettquoten der Buchmacher dürften die Lage nur noch verschlimmern.

Viele Fans scheinen inzwischen nicht mehr überzeugt zu sein, dass Stefan Raab im Vorentscheid die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Bis zum Eurovision Song Contest 2025 in Basel werden sicher weitere Diskussionen folgen.

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