Glücksspiel-Serienmörderin in Thailand zum Tode verurteilt

Die 36-jährige Sararat Rangsiwuthaporn, die sei 2015 14 ihrer Freunde wegen Glücksspiel-Schulden tödlich mit Blausäure vergiftet haben soll, wurde in Thailand zum Tode verurteilt. Ein Gericht in Bangkok sprach das Urteil am Mittwoch, 20.11.2024, im ersten von 14 geplanten Prozessen aus.

Goldener Buddha in Thailand.

In Thailand wurde eine Serienmörderin zum Tode verurteilt, nachdem sie mutmaßlich 14 Menschen wegen Glücksspielschulden getötet hat. © Suraphat Nuea-on/Pexels

Todesstrafe im ersten von 14 Prozessen verhängt

Im ersten von 14 angesetzten Prozessen gegen die mutmaßliche thailändische Serienmörderin Sararat Rangsiwuthaporn habe ein Gericht in Bangkok laut Bangkok Post bereits ein Urteil gesprochen. Die Spielsüchtige sei demnach für schuldig im Mordfall Siriporn Kanwong erklärt und zum Tode verurteilt worden.

Rangsiwuthaporn habe ihre Freundin im April 2023 unter einem Vorwand zu sich gelockt und anschließend mit Cyanid (auch als Blausäure bekannt) vergiftet. Der Mord an Kanwong habe sich demnach im Rahmen eines buddhistischen Rituals, bei dem die beiden Frauen gemeinsam Fische im Fluss Mae Klong bei Bangkok freigelassen und Kapseln mit Heilkräutern eingenommen hätten. Kanwong sei kurz darauf zusammengebrochen und gestorben. Bei der Obduktion seien schließlich Cyanid-Spuren in ihrem Körper gefunden worden. Rangsiwuthaporn habe sich von ihrem Opfer zuvor Geld geliehen, um ihre schwere Glücksspielsucht zu finanzieren. Sie habe die Tat dann begangen, um sich der Verantwortung zu entziehen, das geliehene Geld zurückzuzahlen.

Todesstrafe im asiatisch-pazifischen Raum

Thailand ist eines von mehreren Ländern im asiatisch-pazifischen Raum, die die Todesstrafe noch immer regelmäßig vollstrecken. Dasselbe gilt auch für die folgenden Länder:

Land Status der Todesstrafe Hinrichtungsmethoden Letzte bekannte Hinrichtung Bemerkungen
China Aktiv Giftinjektion, Erschießung 2023 Meiste Hinrichtungen weltweit
Japan Aktiv Hängen 2023 Selten angewendet
Taiwan Aktiv Hängen 2020 Konsequente Durchsetzung
Nordkorea Aktiv Erschießung Unbekannt Intransparentes Rechtssystem
Singapur Aktiv Hängen 2023 Strenge Drogengesetze
Vietnam Aktiv Giftinjektion 2022 Hohe Geheimhaltung
Indonesien Aktiv Hängen, Erschießung 2022 Fälle meist drogenbezogen
Thailand Aktiv Giftinjektion 2023 Strenge Drogengesetze
Indien Aktiv Hängen, Erschießung 2023 Regelmäßig aber rückläufig

Andere Länder im asiatisch-pazifischen Raum haben die Todesstrafe dagegen vollständig abgeschafft. Australien (1985), Neuseeland (1961) und die Philippinen (2006) gehören zu den Nationen, die Hinrichtungen gesetzlich verboten und ihre Rechtssysteme auf eine menschenrechtsorientierte Basis umgestellt haben. Auch in Südkorea gilt die Todesstrafe als faktisch abgeschafft, da seit 1997 keine Hinrichtungen mehr durchgeführt wurden. Rechtlich wäre sie jedoch noch möglich.

Verurteilung nur der Auftakt für lange Prozessreihe

Wie auch die Dailymail schreibt, sei die Verurteilung im Fall Kanwong indes nur der Auftakt zu weiteren 13 Mordprozessen, die Rangsiwuthaporn bevorstünden. Ermittler hätten sie mit Cyanid-Vergiftungen in Verbindung gebracht, die bis ins Jahr 2015 zurückreichen. In allen Fällen soll sie sich zuvor Geldbeträge in Höhe von bis zu 300.000 Baht oder 9.000 EUR geliehen haben.

Neben den Morden werde ihr auch Betrug und Diebstahl vorgeworfen, da sie ihre Opfer nicht nur getötet, sondern ihnen anschließend auch ihre Wertsachen wie Geldbeutel und Mobiltelefone entwendet habe. Auch ihr Ex-Mann, ein ranghoher Polizist, sowie weitere Komplizen seien bereits wegen ihrer Mitwirkung zu Haftstrafen verurteilt worden.

Die Entscheidung des Gerichts ist gerecht. […] Ich möchte meiner Tochter sagen, dass ich sie sehr vermisse und dass ihr heute Gerechtigkeit widerfahren ist.”Tongpin Kiatchanasiri, Mutter eines der Opfer, Dailymail

Sararat Rangsiwuthaporn könnte, sollten sie in allen Fällen für schuldig befunden werden, als erste Serienmörderin in die Geschichte Thailands eingehen. Schon jetzt sei sie als Am Cyanide bekannt. In dem südostasiatischen Königreich könnte das Glücksspiel derweil bald in geregelte Bahnen gelenkt werden. Die Legalisierung von Casinos wird dort immer konkreter und soll unter anderem für höhere Tourismuseinnahmen sorgen.

Ähnliche Beiträge