Rettung in letzter Sekunde? Glücksspielriese Bally’s bietet 250 Millionen US-Dollar für Star Entertainment
Der US-Glücksspielkonzern Bally’s hat Star Entertainment überraschend ein Angebot über mindestens 250 Millionen US-Dollar für eine Mehrheitsbeteiligung unterbreitet. Das Unternehmen sucht dringend nach einem Rettungsplan, um eine drohende Insolvenz abzuwenden.
Wird Star Entertainment das Angebot von Bally’s annehmen? (Symbolbild) © Wikipedia
Bally’s bietet 250 Millionen US-Dollar für Star Entertainment
Der angeschlagene australische Casino-Betreiber Star Entertainment habe ein überraschendes Angebot des US-Glücksspielkonzerns Bally’s erhalten [Link auf Englisch]. Bally’s biete mindestens 250 Millionen Dollar (230 Millionen Euro) für eine Mehrheitsbeteiligung von 50,1 Prozent. Der Vorstand von Star Entertainment wolle das Angebot von Bally’s prüfen, gab jedoch an, dass es keine Garantie für weitere Verhandlungen gebe.
Bereits in der vergangenen Woche habe Star Entertainment seine Beteiligung an der Queen’s Wharf in Brisbane für 53 Millionen Dollar (48,76 Millionen Euro) an die Hongkonger Investoren Far East Consortium International und Chow Tai Fook Enterprises verkauft, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit vorerst abzuwenden. Der neue Glücksspiel-Komplex Queen’s Wharf wurde von Star trotz finanzieller Schieflage erst im August 2024 eröffnet.
Gleichzeitig habe Star Entertainment die vollständige Kontrolle über das Casino-Resort an der australischen Gold Coast übernommen, indem es die Anteile der Hongkonger Investoren zurückgekauft habe.
Im australischen TV wurde bereits über das Übernahmeangebot von Bally’s an Star Entertainment diskutiert [Video auf Englisch]:
Star Entertainment wurde in den letzten Jahren mit hohen Strafen belegt
In den letzten Jahren wurden bei Star Entertainment erhebliche Mängel in den Bereichen Geldwäscheprävention und Betrugsbekämpfung [Link auf Englisch] aufgedeckt. Gegen das Glücksspielunternehmen wurden daraufhin hohe Strafen verhängt. Die Regierung von Queensland belegte Star Entertainment 2022 unter anderem mit einer Strafe in Höhe von 100 Millionen AUD (ca. 61 Mio. Euro).
Die Glücksspielaufsichtsbehörde in New South Wales (NSW) verhängte 2024 ebenfalls wegen mangelnder Geldwäscheprävention eine Strafe von 15 Millionen AUD (ca. 9 Mio. Euro). Zudem wurden Zivilklagen gegen zehn ehemalige Führungskräfte des Glücksspielunternehmens wegen Verbindungen zum organisierten Verbrechen und der Duldung von Geldwäscherisiken erhoben.
Börsensuspendierung verschärft Star Entertainments finanzielle Krise
Star Entertainment hatte bereits im letzten Jahr mit finanziellen Schwierigkeiten aufgrund seiner Börsensuspendierung zu kämpfen. Der Handel mit Aktien der The Star Entertainment Group wurde am 28. August 2024 ausgesetzt und seitdem nicht wieder aufgenommen. Grund für die Suspendierung sei eine verpasste Frist zur Einreichung der Finanzergebnisse für das Kalenderjahr 2024.
Finanzierungszusage über über 250 Millionen US-Dollar zur Rettung von Star Entertainment
Zudem habe Star Entertainment eine Finanzierungszusage über 250 Millionen US-Dollar (230 Millionen Euro) von der Investmentfirma King Street Capital Management erhalten sowie eine Refinanzierungsoption für Schulden in Höhe von bis zu 940 Millionen US-Dollar (864,8 Millionen Euro) von einem nicht näher genannten Kreditgeber.
Zu den neuen Entwicklungen um Star Entertainment äußerte sich Omkar Joshi, Chief Investment Officer bei Opal Capital Management:
Es gibt ihnen mehr Zeit, ihre Cashflow-Probleme zu bewältigen, da sie Zugang zu neuer Liquidität haben, was hilfreich ist. […] Es ist gut zu sehen, dass sich verschiedene Optionen ergeben, die dann ein freiwilliges Verwaltungsverfahren vermeiden könnten. […] Vorstand und Management von Star müssen noch ziemlich viel Arbeit leisten, um die Pläne zu vergleichen und zu sehen, ob dieser neueste Vorschlag von Bally möglicherweise auch andere hervorbringt.– Omkar Joshi, Investment Officer bei Opal Capital Management, abc.net.au
Es bleibt abzuwarten, ob Star Entertainment das Angebot von Bally’s annimmt und ob die Rettung des angeschlagenen Glücksspielkonzerns gelingen wird.
