Google Update im April: Das bedeuten die neuen Richtlinien für Glücksspielwerbung für deutsche Anbieter und Spieler
- Google hat bereits vor einigen Wochen angekündigt, am 14. April 2025 neue Richtlinien für Glücksspielwerbung einzuführen.
- Inzwischen ist bekannt, was die Änderungen für Glücksspiel-Anbieter konkret bedeuten werden.
- Neben neuen Zertifizierungen und strengeren Regelungen ist vor allem mit mehr Bürokratie zu rechnen.

Das Update der Google-Richtlinien bringt auch für deutsche Glücksspielunternehmen Änderungen mit sich (Symbolbild). ©ASPhotography/pixabay.com
Das kommt auf Glücksspiel-Anbieter zu
Im Februar gab Google bekannt, im April 2025 neue Richtlinien für Glücksspielwerbung einführen zu werden. Inzwischen ist bekannt, dass diese weltweit gelten werden und somit auch den deutschen Glücksspielmarkt beeinflussen werden.
Die wichtigste Neuerung werde sein, dass alle Anbieter eine neue Zertifizierung beantragen müssten [Link auf Englisch]. Das gelte auch für Anbieter, die aktuell bereits eine Zertifizierung hätten. Sie seien dazu verpflichtet, eine neue Zertifizierung zu beantragen, die den aktualisierten Richtlinien entspräche. Das gelte auch für Affiliates, die auf Glücksspielseiten verlinken.
Zudem sollen neue Regeln für Werbeinhalte gelten. So sollen falsche Versprechungen und Gewinnzusagen verboten werden. Gleichzeitig sollen durch die neuen Richtlinien weitere Vorgaben für Verlinkungen und Kennzeichnungen in Kraft treten. So seien Werbetreibende ab April dazu verpflichtet, eindeutig zu kennzeichnen, um welche Art von Glücksspiel es sich auf der Zielseite handele.
Was bedeuten die neuen Richtlinien in der Praxis?
Die angekündigten Richtlinien [Link auf Englisch] dürften für Glücksspielwerbetreibende vor allem mit mehr Bürokratie einhergehen. Denn um fortlaufend Werbung betreiben zu können, sollen alle Lizenzen und Zertifizierungen ständig aktualisiert und alle Vorgaben eingehalten werden müssen. Google hat bereits ein härteres Vorgehen bei Verstößen angekündigt: Werbetreibende sollen somit in Zukunft schneller gesperrt werden können.
Gleichzeitig scheinen sich Glücksspielunternehmen auf stärkere Einschränkungen einstellen zu müssen. Irreführende Aussagen sollen verboten und Warnhinweise sollten verpflichtend werden. Anbieter dürften in Zukunft deutlich weniger Spielraum bei der Ausarbeitung ihrer Werbeanzeigen haben.

Durch die neuen Richtlinien wird Glücksspielwerbung auf Google mit zahlreichen Einschränkungen verbunden sein (Symbolbild). ©Firmbee/pixabay.com
Hinzu kommt, dass sich die neuen Google-Richtlinien auch auf den Wettbewerb auswirken könnten. Denn durch die strengen Vorgaben sollen unseriöse Anbieter keine Werbung mehr schalten dürfen. Dadurch könnte sich die Konkurrenz unter den legalen Anbietern verstärken.
Die neuen Richtlinien könnten jedoch auch mit Vorteilen für Glücksspielanbieter verbunden sein. Denn die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche dürfte davon profitieren, wenn unseriöse Anbieter keinerlei Werbung mehr schalten dürfen. Zudem könnten Glücksspielunternehmen ihre Zielgruppe besser ansprechen und ihre Werbung dadurch erfolgreicher ausspielen.
Diese Voraussetzungen gelten für Werbetreibende
Damit Glücksspielunternehmen überhaupt Werbung über Google schalten können, müssen sie zukünftig eine Vielzahl von Voraussetzungen erfüllen. Zunächst gilt, dass ausschließlich lizenzierte Glücksspielanbieter eine Lizenz erhalten könnten, um Glücksspielwerbung auf Google schalten zu können. Somit sei diese Werbeform nur für Anbieter der Whitelist vorbehalten.
Hinzu kommt, dass eine neue Google-Zertifizierung beantragt werden müsse. Diese müsse explizit für Glücksspiel-Inhalte ausgestellt werden. Anbieter, die auch Werbung für andere Geschäftszweige betreiben möchten, müssten demnach eine separate Zertifizierung für das Glücksspiel beantragen.
Hinzu kommt, dass die Werbeinhalte ebenfalls verändert werden müssten. Denn Gewinnzusagen, falsche Versprechen und überzogene Werbebotschaften seien in Zukunft nicht mehr gestattet.
Wie werden Spieler von den Änderungen profitieren?
Die neuen Google-Richtlinien sollen sich positiv auf den Spielerschutz auswirken. Google wolle damit bewirken, dass weniger irreführende Werbung verbreitet werde. Durch das Verbot von Gewinnversprechen würden Spieler stärker geschützt. Das gelte insbesondere für Jugendliche und weitere gefährdete Personengruppen.
Gleichzeitig werde es Spielenden leichter gemacht, sich für einen seriösen Glücksspielanbieter zu entscheiden. Sobald die Werbeanzeigen von dubiosen Anbietern verschwänden, werde es für Verbraucher deutlich leichter, bei einem vertrauenswürdigen Glücksspielanbieter zu spielen.
Dass zukünftig lediglich Glücksspielunternehmen der Whitelist Werbeanzeigen auf Google schalten dürfen, reduziere außerdem das Risiko, dass Spielende wissentlich oder unwissentlich auf den Webseiten illegaler Anbieter landen könnten. Gepaart mit dem Werbeverbot für illegale Glücksspiele auf Google könnte das Update der Richtlinien für einen noch stärkeren Spielerschutz sorgen.
Anbieter erwarten Vorteile und Nachteile
Die neuen Google-Richtlinien für Glücksspielwerbung werden für deutsche Glücksspielanbieter voraussichtlich mit Vor- und Nachteilen verbunden sein. Einerseits sollen die Werbeanzeigen illegaler Anbieter verschwinden und es wird klarere Vorschriften geben.
Andererseits dürfte der Zertifizierungsprozess deutlich aufwendiger werden. Der höhere Bürokratieaufwand dürfte für Glücksspielanbieter eine zusätzliche Belastung darstellen.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die neuen Richtlinien auf die Glücksspielbranche auswirken werden.