Irland: Glücksspiel-Regulierungsbehörde wird Mitte 2025 mit ihrer Arbeit beginnen
Vor wenigen Wochen hat das irische Parlament einen neuen Gesetzesentwurf gebilligt und für die Einführung der Glücksspiel-Regulierungsbehörde Gambling Regulatory Authority of Ireland gestimmt. Wie jetzt bekanntgegeben wurde, werde diese Behörde bereits im kommenden Jahr mit ihrer Arbeit beginnen.
Mitglieder der Behörde werden eingestellt
Mitte Oktober hat das irische Parlament ein neues Gesetz zur Glücksspiel-Regulierung verabschiedet. Die Irish Times berichtet jetzt, dass bereits am Aufbau der Behörde gearbeitet werde [Link auf Englisch]. In Kürze werde die Suche nach Mitarbeitern für die Regulierungsbehörde beginnen.
Insgesamt würden sieben Mitglieder notwendig sein, um mit der Arbeit der Behörde beginnen zu können. Die Leiterin der Behörde ist bereits ernannt worden: Es handelt sich dabei um Anne Marie Caulfield, die bereits viele Jahre in leitenden Positionen im öffentlichen Dienst gearbeitet habe. Sie habe bereits ein Team von 11 Mitarbeitenden.
Die sieben Mitglieder, die für die Arbeit der Behörde benötigt würden, sollen in Kürze von der Justizministerin Helen McEntee ernannt werden.
Regulierungsbeginn noch ungewiss
Es stehe noch nicht fest, wann die Glücksspiel-Regulierungsbehörde damit beginnen werde, den Markt zu regulieren. Derzeit werde von Mitte nächsten Jahres ausgegangen. Entscheidend sei zunächst, die Behörde aufzubauen und Mitarbeiter einzustellen.
Für die Industrie dürfte der Regulierungsbeginn entscheidend sein. Denn Glücksspielunternehmen seien dann dazu verpflichtet, ihre Lizenzen zu erneuern. Der verabschiedete Gesetzesentwurf sehe vor, ein neues Lizenzsystem einzuführen. Unternehmen, die Glücksspiel und Sportwetten ohne Lizenz anböten, würden dann eine Straftat begehen.
Caulfield, die Leiterin der Behörde, teilte bereits vor wenigen Tagen mit, dass sie die Industrie augenblicklich informieren würde, sobald ein genauer Termin für den Regulierungsbeginn feststünde.
Irische Regierung plant Selbstausschluss-Register
Die irische Regierung werde nicht nur ein neues Lizenzsystem einführen. Zu den geplanten Maßnahmen zähle auch die Einrichtung eines Selbstausschluss-Registers.
Bislang hätten einige Sportwetten-Anbieter bereits eigene Selbstausschluss-Register eingeführt. Spieler, die bei sich selbst ein Risiko für Spielsucht sehen würden, könnten sich darüber selbst vom Glücksspiel ausschließen. Das Problem sei jedoch, dass die Anbieter diese Daten untereinander nicht austauschen würden beziehungsweise dürften.
Deshalb plane die irische Regierung ein staatliches Selbstausschluss-Register, das dann übergreifend für alle in Irland lizenzierten Anbieter greife. Die Irish Bookmakers Association, die Vereinigung der irischen Buchmacher, habe bereits angekündigt, mit der Regulierungsbehörde zusammenarbeiten und sie unterstützen zu wollen.
Selbstausschluss-Register gibt es bereits in zahlreichen Ländern. In Deutschland gibt es das Spielersperrsystem OASIS, das bundesweit genutzt werden kann. OASIS gilt als spielformübergreifendes Instrument, um Menschen vor einer Glücksspielsucht zu schützen.
Das britische Sperrregister Gamstop verzeichnete im Jahr 2023 einen Rekord bei den Registrierungen: Mehr als 92.000 Spieler hätten sich in das Register BetStop eingetragen. In Australien haben sich bereits mehr als 30.000 Menschen in das Register eintragen lassen.
Behörde wird in den kommenden Monaten aufgebaut
Die kommenden Monate werden zeigen, wie schnell die Glücksspiel-Regulierungsbehörde in Irland aufgebaut werden kann. Diese Phase wird entscheidend dafür sein, wann sie mit ihrer Arbeit beginnen wird und wann die Regulierung starten wird.
Für Anbieter mit einer irischen Lizenz könnten dann einige Veränderungen anstehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung des neuen Lizenzsystems auf das Glücksspiel in Irland auswirken wird.