Premier-League: Debüt im Trikot ohne Glücksspiel Sponsor
- Jeremy Monga debütiert mit 15 Jahren als zweitjüngster Premier-League-Spieler aller Zeiten
- Als Minderjähriger tritt er in einem sponsorfreien Trikot an
- Leicester steckt tief im Abstiegskampf, Monga gilt als Hoffnungsträger für die Zukunft

Jeremy Monga darf den Glücksspiel Sponsor BC.Game nicht auf seiner Brust tragen. © Pioeb/wikipedia
Jeremy Monga: Debüt für Leicester City ohne Glücksspiel-Werbung
Wie die britische Tageszeitung The Independent [Link auf Englisch] berichtet, habe der 15-jährige Jeremy Monga am Montagabend Geschichte geschrieben, als er bei Leicester Citys 0:3-Heimniederlage gegen Newcastle United sein Premier-League-Debüt gefeiert habe – und das mit einem besonderen Detail: einem blanken Trikot ohne Sponsorlogo.
Der Grund dafür liege in der britischen Gesetzgebung. Laut dem Gambling Act 2005 [Link auf Englisch] dürfen Spieler unter 18 Jahren keine Werbung für Glücksspiel- oder Sportwetten-Unternehmen auf ihrer Kleidung tragen. Leicester werde von der Krypto-Glücksspiel Plattform BC.GAME gesponsert, weshalb Mongas Trikot – im Gegensatz zu denen seiner Teamkollegen – nur mit dem Vereins- und Adidas-Logo bedruckt sein durfte.
Zweitjüngster Premier-League-Spieler aller Zeiten
Mit 15 Jahren und 271 Tagen sei Monga derweil zum zweitjüngsten Spieler in der Geschichte der Premier League geworden. Nur Arsenal-Talent Ethan Nwaneri habe 2022 mit 15 Jahren und 181 Tagen noch früher debütiert. Der junge Flügelspieler sei in der 74. Minute für Bilal El Khannouss (20) eingewechselt worden und habe laut Trainer Ruud van Nistelrooy (48) gute Ansätze gezeigt. Van Nistelrooy habe zudem betont, dass Monga ein fantastisches Talent und ein toller Junge sei, der sich diesen Einsatz redlich verdient habe.
Man konnte seine großen Qualitäten sehen. Er ist ein großartiger Flügelspieler und hat Tempo. Er ist ein fantastisches Talent, ein toller Junge. Er hat diese Minuten verdient und hoffentlich noch mehr.”–Ruud van Nistelrooy, Trainer von Leicester City, The Independent
Monga trägt derzeit die Rückennummer 93 und ist 23 Jahre jünger als Vereinslegende Jamie Vardy (38), mit dem er gemeinsam auf dem Platz stand. Er war erst drei Jahre alt, als Vardy 2012 zu Leicester wechselte, und gerade einmal sechs Jahre alt, als die Foxes sensationell die Premier League gewannen.
Schule vor Profikarriere
Trotz des historischen Debüts stehe Monga noch ganz am Anfang seiner Laufbahn. Er sei aktuell noch Schüler und könne daher nur eingeschränkt am Training der Profis teilnehmen, wie Van Nistelrooy erklärt habe. Dennoch sei er in dieser Saison bereits für die U18 und U21 aufgelaufen, habe dort mehrere Tore erzielt und drei Einsätze in der Football League Trophy absolviert. Auch in der FA Cup-Partie gegen Manchester United im Februar habe er bereits im Kader gestanden, sei aber ohne Einsatz geblieben.
Ein Profi-Vertrag sei für Monga erst ab dem 17. Lebensjahr möglich. Dennoch könnte er in den verbleibenden sieben Ligaspielen weitere Einsatzzeiten bekommen.
Premier League zieht Konsequenzen aus Glücksspiel Trend
Regularien zum Schutz Minderjähriger gewinnen im britischen Profifußball zunehmend an Bedeutung – auch vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Trends. Wie die Tageszeitung The Guardian im November 2024 berichtete, habe sich der Anteil junger Menschen im Vereinigten Königreich mit Glücksspielproblemen mehr als verdoppelt [Link auf Englisch]. Auch Studenten seien betroffen und würden teilweise mehr Geld für Glücksspiel als für Lebensmittel ausgeben.
Die Premier League zieht daraus Konsequenzen: Die Verantwortlichen haben sich dazu bereit erklärt, ab der kommenden Saison seien auf der Brust der Vereinstrikots keine Glücksspiel Logos mehr zu erlauben.
Das Team kassierte gegen Newcastle bereits die achte Heimniederlage in Folge ohne eigenen Treffer – ein Negativrekord im englischen Profifußball. Mit nur noch sieben ausstehenden Partien liegt der Klub 15 Punkte hinter dem rettenden Ufer auf Tabellenplatz 19. Ein Abstieg in die Championship scheint unausweichlich – Monga könnte die letzten Spiele dennoch als Gelegenheit nutzen, sich weiterzuempfehlen.