Finalisten des WSOP Main Events 2024 müssen über 11 Millionen US-Dollar Steuern bezahlen
Die neun Finalisten des WSOP Main Events 2024 in Las Vegas haben insgesamt ein Preisgeld von über 31 Millionen US-Dollar (28.495.200 Euro) gewonnen. Auf ihre Gewinne mussten die Pokerprofis jedoch über 11 Millionen US-Dollar (10.111.200 Euro) Steuern bezahlen. Wir bieten eine Übersicht zu den Steuerabgaben der Finalteilnehmer und werfen einen Blick auf die steuerrechtliche Situation bei Poker-Gewinnen in Deutschland und Österreich.
WSOP Main Event 2024: Steuerabgaben von 11.463384 US-Dollar
Die neun Spieler am Final Table des WSOP Main Events 2024 haben insgesamt ein Preisgeld in Höhe von 31.250.000 US-Dollar gewonnen. Die Pokerprofis dürfen den Gewinn jedoch nicht vollständig behalten, da Steuerabgaben für die Poker-Gewinne an den Fiskus gezahlt werden mussten. Die Steuerzahlungen in Höhe von 11.463.384 US-Dollar (10.537.142,57 Euro) teilen sich wie folgt auf:
- Jonathan Tamayo, Preisgeld: 10.000.000 US-Dollar (9.192.000 Euro), Steuern: 3.992.302 US-Dollar (3.669.724,00 Euro)
- Jordan Griff, Preisgeld: 6.000.000 US-Dollar (5.515.200 Euro), Steuern: 3.492.192 US-Dollar (3.210.022,89 Euro)
- Niklas Astedt, Preisgeld: 4.000.000 US-Dollar (3.676.800 Euro), Steuern: 1.400.000 US-Dollar (1.286.880 Euro)
- Jason Sagle, Preisgeld: 3.000.000 US-Dollar (2.757.600 Euro), Steuern: 900.000 US-Dollar (827.280 Euro)
- Boris Angelov, Preisgeld: 2.500.000 US-Dollar (2.298.000 Euro), Steuern: 250.000 US-Dollar (229.800 Euro)
- Andres Gonzalez, Preisgeld: 2.000.000 US-Dollar (1.838.400 Euro), Steuern: 940.000 US-Dollar (864.048 Euro)
- Brian Kim, Preisgeld: 1.500.000 US-Dollar (1.378.800 Euro), Steuern: 591.126 US-Dollar (543.363,02 Euro)
- Joe Serock, Preisgeld: 1.250.000 US-Dollar (1.149.000 Euro), Steuern: 491.091 US-Dollar (451.410,85 Euro)
- Mario Latinois, Preisgeld: 1.000.000 US-Dollar, Steuern: 608.943 US-Dollar (919.200 Euro)
Die Höhe der Besteuerung der Poker-Gewinne bemisst sich in erster Linie an den steuerlichen Regelungen des jeweiligen Herkunftslandes der Spieler. Weiterhin erheben die USA eine Quellensteuer von rund 30 % für ausländische Spieler. Daniel Weinmann musste bereits 2023 als Sieger des WSOP Main Events rund 5.520.000 US-Dollar (4.983.456 Euro) Steuern bezahlen.
Die Versteuerung von Poker-Gewinnen in Deutschland und Österreich
Die Besteuerung von Pokergewinnen unterscheidet sich in verschiedenen Ländern. In der DACH Region gibt es beispielsweise zwischen Deutschland und Österreich große Unterschiede bei der Besteuerung von Poker- und Glücksspiel-Gewinnen.
Spieler in Deutschland, die ihren Lebensunterhalt durch Poker bestreiten, müssen ihre Einnahmen in der Einkommensteuererklärung gemäß dem deutschen Einkommenssteuergesetz gegenüber dem deutschen Finanzamt angeben. Die Regelmäßigkeit der Teilnahme am Glücksspiel und die Höhe der erzielten Gewinne sind Bewertungsgrundlagen für die Einstufung als professioneller Spieler.
Die Einnahmen werden anschließend nach dem persönlichen Einkommensteuersatz des Pokerprofis versteuert. Sofern das Finanzamt von einer Gewerbetätigkeit des Spielers ausgeht, müssen ein Gewerbe angemeldet und Gewerbesteuern gezahlt werden.
In Österreich sind Pokergewinne, die Online bei lizenzierten Anbietern oder in staatlichen Spielbanken wie dem Casino Velden am Wörthersee erzielt worden sind, grundsätzlich steuerfrei. Dies gilt sowohl für professionelle Spieler, die mit Poker ihren Lebensunterhalt bestreiten, als auch für Hobbyspieler. Die Regelungen gelten nicht nur für Poker, sondern auch für Gewinne, die in Online Casinos oder bei Wettanbietern erzielt worden sind.
Deutsche Pokerprofis ziehen aufgrund steuerlicher Regelung nach Österreich oder Großbritannien
Im Vergleich zu Deutschland müssen Pokerspieler in Österreich (und auch in Großbritannien) keine Steuern auf ihre erzielten Gewinne bezahlen. Aber auch die Rechtssicherheit zieht Spieler aus Deutschland verstärkt nach Österreich.
In Deutschland kann es aufgrund der steuerlichen Regelungen zu gerichtlichen Auseinandersetzungen darüber kommen, ob ein Spieler als professioneller Pokerprofi eingestuft werden kann und somit Steuern bezahlen muss.
Fedor Holz zog bereits im Jahr 2013 nach Österreich. In seiner Karriere konnte Holz bisher Millionengewinne beim Poker erzielen, sodass er von der Steuerfreiheit in Österreich profitiert.
Es bleibt abzuwarten, ob weitere Pokerprofis ihren Wohnsitz von Deutschland nach Österreich oder andere Länder verlagern werden, um Steuerfreiheit beim Poker zu genießen.