Irland: Neue Glücksspiel-Regulierungsbehörde GRAI nimmt ihre Arbeit auf

Nach zahlreichen Änderungen bei der Glücksspiel-Gesetzgebung im vergangenen Jahr hat die neu geschaffene irische Glücksspiel-Regulierungsbehörde Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) am 5. März 2025 ihre Arbeit aufgenommen. Die Aufgabe der Behörde wird es sein, sämtliche Formen von Glücksspiel sowie Sportwetten im Land zu überwachen.

Aufnahme des Rathauses von Dublin mit einer grünen Beleuchtung am St. Patricks Day.

Die Glücksspiel-Regulierungsbehörde GRAI habe bereits zahlreiche Maßnahmen geplant (Symbolbild). © Wikipedia

Für alle Arten von Glücksspiel und Sportwetten zuständig

Die Glücksspiel-Regulierungsbehörde trägt den Namen Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) [Link auf Englisch] und soll zahlreiche Aufgaben übernehmen. Sie werde das Glücksspiel im Land nicht nur überwachen, sondern auch für die Vergabe von Lizenzen verantwortlich sein.

Die Einführung der Behörde wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen, als die irische Regierung ein neues Gesetz zur Glücksspiel-Regulierung verabschiedet hat. Die alten Gesetze, die teilweise noch aus den 1930er Jahren stammten, wurden dadurch abgelöst.

Die Einführung der GRAI soll zu einer besseren Organisation des Glücksspiels in Irland beitragen, für faire und verantwortungsvolle Spielpraktiken sorgen und problematisches Glücksspiel eindämmen. Der irische Justizminister Jim O’Callaghan, 57, sei sich bewusst, dass dafür eine Balance geben müsse:

“Sie [die Regulierungsbehörde] soll den Herausforderungen des verantwortungsvollen Glücksspiels im Irland des 21. Jahrhunderts gerecht werden, indem sie den Betreibern und Verbrauchern Klarheit verschafft und einen verantwortungsvollen Ansatz verfolgt, um die Freiheit des Glücksspiels mit den Sicherheitsvorkehrungen in Einklang zu bringen, die die Menschen davor schützen, in die Sucht abzugleiten.”Jim O’Callaghan, Irlands Justizminister, gov.ie

Um dies sicherzustellen, sollen sieben Vorsitzende aus den verschiedensten Branchen, wie Finanzen, Suchtbehandlung und Medien ausgewählt worden sein, um die GRAI zu leiten.

Die Behörde sei für die Überwachung aller Arten von Glücksspiel zuständig. Dazu zählten online und terrestrisches Glücksspiel, Sportwetten, Gaming und Lotterien. Die National Lottery stellt die einzige Ausnahme dar, denn sie soll nicht in den Zuständigkeitsbereich der Behörde fallen.

Kombination von Sicherheit und Freiheit

Aufnahme einer Frau, die ihre Hand in einer Abwehrhaltung in die Kamera hält.

Selbstausschluss-Register gibt es inzwischen in vielen Ländern (Symbolbild). ©Foundry/pixabay.com

Eines der Hauptanliegen der Glücksspiel-Regulierungsbehörde sei es, die Gefahr von problematischem Glücksspiel zu minimieren. Dazu werde die Behörde zahlreiche Maßnahmen ergreifen.

Bisher sei bereits bestätigt worden, dass die GRAI ein nationales Selbstausschluss-Register [Link auf Englisch] einführen werde. Solche Register haben in anderen Ländern bereits Wirkung gezeigt. In Deutschland gibt es seit dem 1. Juli 2021 die bundesweite OASIS Spielersperre. Inzwischen können sich Spielerinnen und Spieler auch online in das Sperrregister eintragen lassen.

In Australien haben sich innerhalb von einem Jahr mehr als 30.000 Menschen in das Selbstausschluss-Register eintragen lassen. In Großbritannien hat das Glücksspiel-Sperregister Gamstop ebenfalls Erfolge verzeichnet.

Darüber hinaus sei bekannt gegeben worden, dass die Glücksspiel-Regulierungsbehörde einen Social Impact Fund einrichten werde. Glücksspiel-Unternehmen sollen dazu verpflichtet werden, in diesen Fond einzuzahlen. Das Geld soll anschließend in die Forschung, Aufklärung und Weiterbildung investiert werden, um glücksspielbedingte Schäden in Zukunft zu vermeiden.

Des Weiteren werde es neue Regelungen in Bezug auf Glücksspielwerbung geben. Zwischen 5:30 Uhr und 21:00 Uhr dürfe in Irland in Zukunft keine Glücksspiel- und Sportwettenwerbung mehr im Fernsehen, Radio oder auf Streaming-Plattformen ausgespielt werden.

Mit dieser Gesetzesänderung sollen junge und gefährdete Zuschauer geschützt werden. Eine europäische Studie hatte im Jahr 2023 ergeben, dass rund 30 % der 16-Jährigen in Irland im Vorjahr an Glücksspiel teilgenommen hätten.

Das Ziel dieser Maßnahmen sei es, eine Balance zwischen Sicherheitsvorkehrungen zum Verbraucherschutz und der Freiheit der Spieler zu schaffen.

Regulierungsbehörde mit hohen Kosten verbunden

Der Aufbau sowie die Arbeit der Glücksspiel-Regulierungsbehörde sollen mit hohen Kosten für die irische Regierung verbunden sein. Es heißt, dass allein im Jahr 2025 9,1 Millionen EUR durch den irischen Staat bereitgestellt worden sein, um die Behörde zu betreiben.

4 Millionen EUR davon sollen in den technischen Aufbau der Behörde investiert worden sein.

Die Summe von 9,1 Millionen EUR soll es der Behörde ermöglichen, Regelungen einzuführen, Anfragen zur Lizenzvergabe zu bearbeiten und zu überwachen, dass alle Anbieter die neuen Gesetze beachten.

Auswirkungen auf die Industrie noch unklar

Die GRAI soll bereits einige ihrer künftigen Maßnahmen angekündigt haben. Es sei geplant, in den kommenden Monaten weitere Regelungen einzuführen. So soll die Lizenzvergabe bereits in diesem Jahr ermöglicht werden, um einen kontrollierten Glücksspielmarkt in Irland aufzubauen.

Gesundheitsexperten, Menschen aus der Glücksspielindustrie und Abgeordnete dürften in den kommenden Monaten gespannt beobachten, wie sich die ersten Maßnahmen der Behörde auf den irischen Glücksspielmarkt auswirken werden. Bisher scheint unklar, welche Auswirkungen auf die Industrie zu erwarten sind.

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