Norwegen: Registrierungspflicht und Verlustgrenzen für Bingo-Spiele ab 2025

Norwegen führt ab 2025 strengere Regelungen für Bingo-Spiele ein. Eine Registrierungspflicht sowie Verlustgrenzen für Bingo-Spiele sollen vor allem vulnerable Spieler besser schützen.

Bingobälle in einer Drehvorrichtung.

Norwegen verschärft die Regelungen für Bingo-Spiele. © Anderson Rodrigues/Pexels

Neue Glücksspiel-Regelungen ab 2025

Wie die norwegische Regierung kürzlich bekannt gab [Link auf Norwegisch], sollen die gesetzlichen Regelungen im Hinblick auf Bingo in dem skandinavischen Land künftig verschärft werden. Die neuen Regelungen würden aufgrund praktischer Herausforderungen in der Branche nun nicht zum selben Zeitpunkt, sondern gestaffelt eingeführt.

Norwegen führe demnach ab dem 1. Januar 2025 eine Registrierungspflicht für elektronische Bingo-Spiele ein. Ab 1. September 2025 werde zusätzlich eine Registrierungspflicht für alle Bingo-Spielhallen gelten. Ab September 2025 müssten zudem Verlustgrenzen für elektronische Bingo-Spiele eingehalten werden. Diese Regelung ziele darauf ab, gefährdete Spieler besser zu schützen, da bisherige Regelungen für elektronische Bingo-Spiele keinen solchen Schutz geboten hätten.

Elektronische Bingo-Spiele in Bingohallen und online in Verbindung mit dem Bingoraum durften lange Zeit ohne Verlustbegrenzung betrieben werden, was zu Lasten der gefährdeten Spieler und ihrer Angehörigen ging. Deshalb schaffen wir jetzt einen verantwortungsvolleren Rahmen für diese Spiele.”Lubna Jaffery, norwegischer Minister für Kultur und Gleichstellung, Norwegische Regierung

Streben nach verantwortungsvoller Glücksspielpolitik

Die Anpassungen seien nach einer Konsultation mit über 500 Rückmeldungen erfolgt. Der norwegische Minister für Kultur und Gleichstellung, Lubna Jaffery, betonte demnach, dass Norwegens Glücksspielpolitik auf Verantwortungsbewusstsein basiere und die negativen Auswirkungen für spielsüchtige Menschen und deren Angehörige verringern solle.

Norwegens Glücksspielgesetzgebung

Norwegen verfolgt mit seiner Glücksspielgesetzgebung eine strikte Linie, um problematisches Spielverhalten weitestgehend zu minimieren und seine Bürger zu schützen. Das Monopolmodell, in dem hauptsächlich die staatlichen Betreiber Norsk Tipping und Norsk Rikstoto die Glücksspielangebote kontrollieren, ist dabei ein zentrales Element. Dieses Modell erlaubt nur wenigen Anbietern den Marktzugang, was dazu beiträgt, das Glücksspiel streng zu regulieren und illegale Angebote zu bekämpfen. Norsk Tipping bietet eine breite Palette an erlaubten Glücksspielen an, alles unter klar definierten Regelungen.

Die Regierung hat die Glücksspielregulierung in den letzten Jahren weiter verschärft, vor allem durch Maßnahmen gegen unlizenzierte ausländische Glücksspielanbieter, die auf norwegische Spieler abzielen. Durch das Blockieren von Zahlungsströmen und das Verbot von Werbung für ausländische Anbieter wird der Zugang zu illegalen Glücksspielen erschwert. Auch Internetanbieter dürfen DNS-Server-Adressen von illegalen Glücksspielseiten seit vergangenem Jahr blockieren.

Die folgende Tabelle zeigt, welche Glücksspielaktivitäten in Norwegen legal, und welche illegal sind:

Legale Glücksspielaktivitäten Illegale Glücksspielaktivitäten
  • Spiele bei Norsk Tipping (z. B. Lotterie, Sportwetten, Keno)
  • Casino-Spiele auf der Norsk Tipping Online-Plattform
  • Bingo in physischen Bingo-Hallen mit gültiger Lizenz
  • Elektronische Bingo-Spiele in Bingo-Hallen (ab 2025 mit Registrierung und Verlustlimits)
  • Pferdewetten über Norsk Rikstoto
  • Unlizenzierte Online-Casino- und Sportwetten-Websites
  • Werbung für ausländische Glücksspielanbieter
  • Privat organisierte Casino- oder Pokerspiele mit kommerziellem Zweck
  • Online-Poker auf nicht lizenzierten Plattformen
  • Verwendung von ausländischen Zahlungsdiensten für Glücksspiel auf illegalen Seiten

Glücksspiel ist in Norwegen zwar legal, aber größtenteils staatlich monopolisiert. Gegen dieses Modell hat sich in der Vergangenheit immer wieder Widerstand geregt. So habe die konservative Oppositionspartei Høyre erst kürzlich ein Lizenzmodell für Casinos und Sportwetten gefordert. Auch der Glücksspielverband Norsk Bransjeforening for Onlinespill (NBO) glaube, dass ein liberalisierter Markt bis 2028 realistisch sei.

Im Nachbarland Finnland soll das Glücksspielmonopol aufgelöst und der Markt für lizenzierte Anbieter geöffnet werden. Damit solle der Schwarzmarkt bekämpft werden. In Schweden, wo der Glücksspielmarkt bereits geöffnet wurde, sollen demnach bereits 97 % aller Spieler bei legalen Anbietern spielen.

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