Philippinen: Behörden jagen nach Verbot 11.000 illegale POGO-Mitarbeiter

Die Philippinen setzen das neu etablierte Verbot sogenannter Philippine Offshore Gaming Operators (POGOs) rigoros durch. Ehemaligen Mitarbeitern dieser Einrichtungen, die noch im Land sind, drohen Verhaftung und Abschiebung.

Flagge der Philippinen vor blauem Himmel.

Ehemaligen POGO-Mitarbeitern droht die Abschiebung aus den Philippinen. © Krisia/Pexels

11.000 POGO-Mitarbeiter sollen das Land verlassen

Wie der Inquirer [Link auf Englisch] sowie der Manila Standard [Link auf Englisch] berichten, würden die philippinischen Behörden alles daran setzen, das Verbot von Philippine Offshore Gaming Operators (POGOs) konsequent umzusetzen. Dieses sei von Präsident Ferdinand Marcos Jr. verhängt worden und am 31. Dezember 2024 in Kraft getreten. POGO-Mitarbeitern sei schon im vergangenen September eine Frist gesetzt worden, in denen sie den Pazifikstaat hätten verlassen müssen.

Rund 11.000 ausländische POGO-Mitarbeiter, die das Land nicht rechtzeitig verlassen hätten, gälten jetzt als illegale Einwanderer und würden aktiv von den Strafverfolgungsbehörden gesucht. Das Justizministerium und die Einwanderungsbehörde hätten betont, dass Betroffene, die sich nicht freiwillig stellen, mit Verhaftung, Abschiebung und einer dauerhaften Einreisesperre rechnen müssten.

Ihre Daten befinden sich bei ihren Unternehmen. Der erste Schritt, den wir tun werden, ist also, die Unternehmen zu zwingen und anzuweisen, diese Personen an das FBI zu übergeben, damit sie bearbeitet werden können. […] Wenn sie sich nicht stellen, werden wir eine Fahndung durchführen und sie möglicherweise verhaften, vor allem, wenn sie hier in kleinere Geschäfte verwickelt sind, was wir befürchten.”Dana Sandoval, Sprecherin des philippinischen Bureau of Immigration (BI), Inquirer

Gleichzeitig würden die Behörden Unternehmen und Privatpersonen davor warnen, den illegalen Personen Obdach zu gewähren, da dies ebenfalls rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Auch POGO-Betreiber im Visier der Behörden

Das harte Vorgehen der Regierung richte sich auch gegen noch aktive, oft verdeckt operierende POGO-Betreiber. Diese würden ihre Aktivitäten zunehmend in kleinere Einrichtungen verlagern, um einer Entdeckung durch die philippinischen Behörden zu entgehen.

Mögliche Folgen des POGO-Verbots für die Philippinen

Die Schließung des Offshore-Glücksspielmarkts auf den Philippinen soll kriminelle Aktivitäten wie Menschenhandel, Geldwäsche und Steuerhinterziehung eindämmen.

Es gibt allerdings auch Schattenseiten. Das Verbot der POGOs könnte zu einem Einnahmenverlust von rund 362 Millionen Euro pro Jahr durch Lizenzgebühren und Steuern führen. 40.000 der 63.000 betroffenen Arbeitsplätze wurden von philippinischen Staatsbürgern innegehalten. Für diese bietet die Regierung jetzt Programme zur Umschulung und Arbeitsvermittlung an.

Gesetzesvollzugsbehörden würden derzeit verdächtige Immobilien durchsuchen und Hinweisen auf gefälschte Dokumente nachgehen, die es ausländischen Beschäftigten in der Vergangenheit ermöglicht hätten, illegal die philippinische Staatsbürgerschaft zu erlangen.

Innenminister Jonvic Remulla habe die lokalen Regierungen aufgefordert, in ihren Zuständigkeitsbereichen umfassend gegen POGO-Operationen vorzugehen und bis zum 10. Januar 2025 Bericht zu erstatten.

Große Erfolge im Kampf gegen POGOs

Schon jetzt habe die Regierung infolge des strikten Vorgehens bedeutende Fortschritte erzielt, darunter die Schließung des größten POGO-Komplexes des Landes, des Island Cove Resorts in Cavite, im Dezember 2024. Zudem werde die ehemalige Bürgermeisterin von Bamban, Alice Guo, aufgrund schwerwiegender Vergehen wie Menschenhandel und Dokumentenfälschung strafrechtlich verfolgt.

Präsident Marcos habe bekräftigt, dass das Verbot von POGOs für die Sicherheit und das Wohl der philippinischen Bevölkerung unerlässlich sei. Zudem habe er versprochen, illegale Aktivitäten weiterhin kompromisslos zu bekämpfen.

Die Entwicklungen auf den Philippinen könnten derweil auch nahegelegene Länder betreffen. Im Oktober 2024 habe die philippinische Regierung beispielsweise Timor-Leste davor gewarnt, zum neuen Standort für ehemalige POGO-Anbieter zu werden.

China habe das Verbot hingegen ausdrücklich begrüßt und eine enge Zusammenarbeit bei der Verfolgung seiner Staatsbürger, die in illegale Glücksspielaktivitäten verwickelt sind, versprochen.

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