Star Entertainment Group: Darlehen von 100 Mio. AUD soll Zahlungsunfähigkeit verhindern

Die Star Entertainment Group befindet sich seit Jahren in einer finanziellen Krise. Aus den neuesten Finanzberichten und Statements des Glücksspielkonzerns geht hervor, dass sich die finanzielle Situation zuzuspitzen scheint. Ein Darlehen von 100 Mio. AUD (ca. 60,3 Mio. EUR) soll das Unternehmen retten.

Aufnahme der Queen's Wharf in Brisbane, Australien.

The Star ist im Besitz verschiedener Casinos und Hotels in Sydney, Brisbane und an der Gold Coast. © Wikipedia

Voraussetzungen für 100 Mio. AUD Darlehen noch nicht gegeben

Die Star Entertainment Group hat heute ein Update zu ihrer derzeitigen Finanzlage veröffentlicht [Link auf Englisch]. In der Stellungnahme heißt es, das Unternehmen arbeite derzeit daran, ein Darlehen von 100 Mio. AUD aufnehmen zu können.

Dieses sei jedoch an verschiedene Bedingungen geknüpft, die aktuell nicht erfüllt seien:

Einige dieser Bedingungen sind angesichts der aktuellen Lage der Gruppe weiterhin schwierig zu erfüllen. Insbesondere ist die Fähigkeit der Gruppe, nachrangige Schuldtitel in Höhe von 150 Mio. USD aufzunehmen, kurzfristig begrenzt, da keine zusätzlichen Liquiditätslösungen zur Verfügung stehen., Star Entertainment Group

Die finanzielle Situation des Konzerns bleibe zum aktuellen Zeitpunkt weiter ungewiss. Die Möglichkeiten, die Liquidität des Unternehmens zu erhöhen, seien derzeit stark begrenzt.

Gleichzeitig geht aus dem aktuellen Bericht hervor, dass auch die Einnahmen der Entertainment Group weiter gesunken seien. Im 4. Quartal 2024 seien die Einnahmen um 15 % im Vergleich zum vorherigen Quartal gesunken.

Gleichzeitig habe das Unternehmen im Dezember auch einen Teil einer Strafe beglichen. Dabei handele es sich um eine Strafzahlung in Höhe von 15 Mio. AUD (ca. 9 Mio. EUR), die gegen das The Star Sydney verhängt worden sei. Die Star Entertainment Group begleiche die Summe in drei Raten von jeweils 5 Mio AUD (ca. 3 Mio. EUR). Die nächste Rate sei im Mai 2025 fällig.

Geht auch den Investoren das Geld aus?

Aufnahme des Star Event Centre in Sydney, Australien.

Wie lange wird sich die Star Entertainment Group noch halten können? © Wikipedia

Die Krise der Star Entertainment Group scheint inzwischen auch die Investoren des Glücksspiel-Riesen zu betreffen. Vor wenigen Wochen fielen die Aktien des Konzerns um 28 %. Zuvor wurde das Unternehmen kurzzeitig von der Börse suspendiert.

In einem aktuellen Bericht des Portals Forbes [Link auf Englisch] heißt es jetzt, dass inzwischen auch die Investoren des Konzerns nervös seien. Der australische Milliardär Bruce Mathieson, 82, soll einer der größten Geldgeber der Star Entertainment Group sein. Mathieson sei mit 10 % der größte Aktionär des Konzerns.

Im Daily Telegraph heißt es weiter, dass Mathieson und zahlreiche weitere Aktionäre für das Überleben der Star Entertainment Group beten würden [Link auf Englisch]. Denn der Bankrott des Konzerns würde auch die Investoren schwer treffen und sie vor finanzielle Probleme stellen.

Bankrott bereits im kommenden Monat?

Nach den veröffentlichten Finanzberichten der letzten Monate scheinen verschiedene Analysten eine düstere Prognose zu stellen. In den australischen Medien heißt es, dass der Konzern im schlimmsten Fall nicht einmal bis Ende Februar überleben könnte.

Es wird außerdem spekuliert, dass der Konzern die gesetzliche Schutzklausel [Link auf Englisch] mit dem Titel Safe Harbour in Anspruch genommen habe. Diese schütze die Direktoren des Konzerns, sollte das Unternehmen als zahlungsunfähig eingestuft werden.

Dies könnte als ein weiterer Hinweis interpretiert werden, dass die Zukunft des Konzerns bedroht sein könnte.

Könnte das Unternehmen verkauft werden?

Das Weiterbestehen der Star Entertainment Group scheint derzeit ungewiss. Sollte es nicht gelingen, das Darlehen in Höhe von 100 Mio. AUD zu erhalten, könnte der finanzielle Kollaps drohen.

In einem Bericht der Zeitung Financial Review [Link auf Englisch] heißt es, dass die Kreditgeber des Konzerns fürchten, dass er innerhalb weniger Monate unter eine freiwillige Verwaltung gestellt werden könnte. Das würde bedeuten, dass der Konzern zerlegt und die Hotels sowie die Casinos verkauft würden, um die Schulden zu begleichen.

Die Kreditgeber würden derzeit nicht davon ausgehen, dass es ein weiteres Rettungspaket geben werde und auch das Einsteigen eines Großinvestors sei aufgrund der derzeitigen Lage unwahrscheinlich.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Star Entertainment Group den finanziellen Bankrott abwenden kann.

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