Thailändisches Kabinett bewilligt Gesetzesvorschlag zur Legalisierung von Casinos

Die thailändische Regierung hat am 13. Januar 2025 einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Legalisierung von Casinos als Teil großer Unterhaltungsresorts vorsieht. Der Entwurf muss jetzt noch vom Parlament bestätigt werden.

Tempel in Thailand bei Sonnenuntergang.

In Thailand sollen Casinos bald legalisiert werden. © Pixabay/Pexels

Gesetz soll zahlreiche Vorteile für Thailand mit sich bringen

Wie iGamingbusiness [Link auf Englisch], die Bangkok Post [Link auf Englisch] und andere renommierte Nachrichtenportale berichten, habe das thailändische Kabinett am 13. Januar 2025 einen Gesetzentwurf gebilligt, der die Legalisierung von Casinos und Glücksspiel vorsieht. Ziel der Entertainment Complex Bill sei es, den Tourismussektor anzukurbeln, Investitionen zu fördern und die weitverbreitete illegale Glücksspielindustrie zu bekämpfen. Casinos sollen als Teil integrierter Resorts entstehen, die auch Hotels, Einkaufszentren, Themenparks und weitere Attraktionen umfassen.

Glücksspiel in Asien: Wo ist es legal?

In Asien variieren die Gesetze zum Glücksspiel stark. Während einige Länder wie Macau und Singapur florierende Casinoindustrien aufgebaut haben, sind Glücksspiele in anderen Regionen streng verboten oder stark eingeschränkt.

Länder mit legalem Glücksspiel:

  • Macau: Der größte Glücksspielmarkt in Asien und bekannt als das Las Vegas des Ostens. Glücksspiel ist hier seit den 1850er-Jahren legal.
  • Singapur: Mit Vorzeigeprojekten wie Marina Bay Sands und Resorts World Sentosa ist Singapur ein Paradebeispiel für streng regulierte Casino-Resorts.
  • Philippinen: Glücksspiel ist legal und wird durch die Philippine Amusement and Gaming Corporation (PAGCOR) reguliert. Es gibt zahlreiche Casinos und einen wachsenden Online-Glücksspielsektor.
  • Kambodscha: Casinos sind legal, jedoch nur für Touristen zugänglich. Einheimische dürfen nicht spielen.
  • Laos: Einige wenige Casinos sind erlaubt, jedoch auch hier nur für Touristen.
  • Südkorea: Glücksspiel ist in bestimmten Resorts erlaubt, jedoch für südkoreanische Bürger verboten – mit Ausnahme eines einzigen Casinos.
  • Vietnam: Jüngste Reformen erlauben ausgewählten vietnamesischen Staatsbürgern unter strengen Bedingungen den Zutritt zu Casinos.

Länder mit teilweiser Legalisierung:

  • Malaysia: Nur ein einziges Casino, Genting Highlands, ist legal. Lotterien und Pferderennen sind ebenfalls erlaubt.
  • Indien: Glücksspiel ist in einigen Bundesstaaten wie Goa und Sikkim erlaubt, jedoch stark reguliert.

Länder mit Verbot:

Premierministerin Paetongtarn Shinawatra habe erklärt, die Legalisierung werde die Gesellschaft schützen, zusätzliche Staatseinnahmen generieren und die Wirtschaft stärken. Die Regierung rechne im Zuge der Legalisierung zudem mit einem Anstieg der Touristenzahlen um 5 bis 10 % sowie mit bis zu 15.000 neuen Arbeitsplätzen.

Ziel des Gesetzes ist es, die Effizienz des Tourismus zu steigern, Investitionen im Land zu fördern und das Problem des illegalen Glücksspiels zu lösen. Es wird sich auch positiv auf die Gesellschaft als Ganzes auswirken.”Thailändische Regierung, veröffentlichtes Statement zur Legalisierung, iGamingbusiness

Eröffnung von Resorts mit Auflagen verbunden

Das Gesetz sehe vor, dass maximal fünf Casino-Lizenzen vergeben werden, unter anderem in der Hauptstadt Bangkok sowie in den beiden auch für den Tourismus wichtigen Großstädten Pattaya und Chiang Mai. Die Eröffnung eines Casinoresorts sei dabei mit zahlreichen Auflagen und Einschränkungen verbunden. Betreiber müssten demnach über ein Mindestkapital von 10 Milliarden THB (rund 280 Millionen EUR) verfügen. Glücksspielbereiche dürften nur 5 % der Gesamtfläche der Resorts ausmachen. Ausländische Besucher sollen freien Eintritt genießen, während thailändische Bürger eine Gebühr von 5.000 THB (rund 140 EUR) zahlen müssten.

Verabschiedung des Gesetzes verläuft nicht ohne Kritik

Trotz der erwarteten wirtschaftlichen Vorteile für Thailand sei das Vorhaben auf Kritik gestoßen. Der Council of State, das rechtliche Beratergremium der Regierung, habe Bedenken hinsichtlich der Zielsetzung des Gesetzes und dessen Umsetzung geäußert. Zudem hätten konservative Gruppen vor möglichen sozialen Auswirkungen wie Kriminalität gewarnt. Schon in der Vergangenheit war wiederholt durchgeklungen, dass die konservative Bhumjaithai-Partei die Pläne zur Legalisierung von Casinos in Thailand kippen wolle. Glücksspiel wird in dem südostasiatischen Urlaubsparadies oft mit negativen gesellschaftlichen Auswirkungen verbunden. Erst kürzlich wurde etwa eine berüchtigte Glücksspiel-Serienmörderin in Thailand zum Tode verurteilt. Befürworter hätten jedoch damit argumentiert, dass regulierte Glücksspielstätten illegale Aktivitäten eindämmen und Thailand wettbewerbsfähiger gegenüber nahegelegenen Ländern wie Singapur und Kambodscha machen könnten, die schon seit längerem über Casinos verfügen. Das Gesetz befinde sich nun auf dem Weg ins Parlament, wo in mehreren Lesungen über seine endgültige Verabschiedung beraten werden soll. Diese könnte bis Mitte 2025 erfolgen. Ziel der Regierung sei es, die Reformen trotz des anhaltenden Widerstands effizient und transparent umzusetzen.

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